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Kirsche

 

Sauerkirsche: Prunus cerasus, Süßkirsche: Prunus avium

englisch: cherry

 

Die Heimat der Kirsche ist Eurasien. Schon bei den alten Römern war diese Frucht beliebt und verbreitete sich dann in ganz Europa. Auch heute noch stehen die gemäßigten Zonen Europas im Kirschenanbau weit vorne.

Verfügbarkeit


Süßkirschen sind in den Monaten Mai bis Oktober zu bekommen. Bei den Sauerkirschen verschiebt sich der Angebotszeitraum, um einen Monat nach hinten. In den Monaten Juli und August ist das Angebot bei beiden Sorten besonders groß. In dieser Zeit kommen auch einheimische Kirschen auf den Markt.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika

Kirschen besitzen eine rundliche bis ovale Form und unterscheiden sich je nach Sorte in der Farbe. Diese kann gelb über rot bis schwarzrot sein. In der Mitte der Frucht befindet sich ein mittelgroßer Stein. Je nach Sorte variiert der Kirschgeschmack von sauer bis sehr süß. Die Unterscheidung der Kirschen wird in drei Hauptgruppen, in denen weitere Unterteilungen erfolgen, vorgenommen:

* Süßkirschen (Prunus avium oder Cerasus avium, teilweise auch Prunus dulcis oder Cerasus dulcis)
Süßkirschen werden früher reif als Sauerkirschen. Die Früchte variieren farblich von gelb über rot bis schwarzrot. Man unterscheidet folgende Untergruppen:

a) Herzkirschen (Cerasus avium ssp. Juliana)

– weichfleischig und saftig, leicht verderblich

– werden zwischen Anfang Mai und Ende Juni reif

b) Knorpelkirschen (Cerasus avium ssp. duracina)

– festfleischige und aromatische Nachfahren der Vogelkirsche, gute Transportfähigkeit

– reifen zwischen Ende Juni und Ende Juli

• In Nordamerika ist die Bing Kirsche (Bing cherry) eine der geschätzten Sorten dieser Art.

 

* Sauerkirschen/ Weichseln (Cerasus vulgaris oder Prunus cerasus)
Werden später reif als Süßkirschen (Mitte Juli bis Mitte August). Man unterscheidet

a) Süßweichseln oder Morellen (Prunus cerasus var. austera)  (engl. morello cherry)

– weichfleischig, dunkle Farbe, sehr aromatisch, leicht säuerlich

• Die im Handel erhältliche Schattenmorelle ist eine der bekanntesten Sorten. Wegen ihrer hohen Erträge und des dunkelroten, saftigen Fruchtfleisches ist sie sehr beliebt. Sie enthält durchschnittlich mehr Vitamin C und antioxidativ wirkende phenolische Substanzen als andere Sauerkirschen. Sie ist eine häufig für Glaskonserven verwendete Sorte.

• Die dalmatische Maraska-Kirsche, auch Maraschke genannt, ist die Grundlage des berühmten Maraschino-Likörs.

b) Amarellen/ Glaskirschen (Prunus cerasus var.caproniama)

– gelbe oder bunte Farbe und helles Fruchtfleisch

 

* Wildkirschen/ Vogelkirschen (Prunus avium ssp. avium)

Wildkirschen sind kleine, wenig fleischige Vertreter dieser Obstart. Sie werden sehr dunkel. Sie wirken entgiftend. In der Volksmedizin schreibt man ihnen eine stärkende Wirkung und Abhilfe bei rheumatischen Erkrankungen zu. Außerdem sollen ihre Stiele als Aufguss harntreibende Wirkung haben.


Inhaltsstoffe


Dunkle Sorten weisen einen hohen Gehalt an Anthozyanen auf. Hierbei handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die für die rote bis dunkelrote Schalenfarbe sorgen.

100 g enthalten

 

 

Süßkirsche, frisch

Sauerkirsche, frisch

Sauerkirsche, Konserve

Energie (kcal)

63

58

881

Wasser (g)

83

84

77

Eiweiß (g)

1

1

1

Fett (g)

< 1

< 1

< 1

Kohlenhydrate (g)

13

11

191

Ballaststoffe (g)

2

1

1

Vitamin C (mg)

15

12

42

Vitamin A (RÄ) (µg)

14

50

41

Folsäure (µg)

6

8

1

Kalium (mg)

210

115

683

Natrium (mg)

3

2

2

Calcium (mg)

17

8

10

Magnesium (mg)

11

8

8

Eisen (mg)

0,4

0,6

0,5

Anmerkung: Da es sich um Naturprodukte handelt und da die aufgeführten Informationen unterschiedlichen Quellen und daher verschiedenen Analysen entnommen sind, können Schwankungen bei den Nährwertangaben auftreten. Besonders die Mineralstoffe sind von natürlichen Schwankungen betroffen, da die Pflanze sie aus dem Boden aufnimmt, der selber unterschiedlich zusammengesetzt sein kann. Sein Mineralstoffgehalt ist zum  Beispiel durch Düngung beeinflussbar. Erklärungen zu den Fußnoten finden Sie hier.

 


Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen

Kaufen Sie keine unreifen Kirschen, denn Kirschen reifen nach dem Pflücken nicht nach.

Bei dunkelroten Sorten erkennen Sie den Reifezustand an der vollen Farbe. Glätte und Festigkeit sind meist ein Zeichen für gute Qualität.

Leicht aufgeplatzte Früchte unterscheiden sich geschmacklich nicht von den anderen. Sie sollten aufgeplatzte Kirschen jedoch nicht lange lagern. Sie faulen sehr schnell.

Im Kühlschrank können Sie Kirschen maximal 2 Tage aufbewahren. Wichtig ist hierbei, dass die Früchte vor Feuchtigkeit geschützt und so vor Fäulnis bewahrt werden. Breiten Sie die Früchte am besten auf einem Teller aus.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps

Süßkirschen eignen sich besonders zum Frischverzehr.

Sauerkirschen werden hauptsächlich verarbeitet verzehrt. Aus letzteren kann man Kompott, Rote Grütze, süße Aufläufe, Marmeladen oder Saft zubereiten. Außerdem eignen sie sich als Kuchenbelag oder angedickt und erhitzt als Beilage zu Eis oder Waffeln.

Nicht nur im privaten Haushalt, sondern auch in der Industrie findet die Kirsche Verwendung. Sei es als konservierte Frucht im Glas, für Marmelade oder für Saft-, Likör- und Dessertweinzubereitung. Denken Sie auch an Pralinen, kandierte Kirschen oder getrocknete Kirschen als Müslibeigabe. Aus Brennkirschen wird das bekannte Schwarzwälder Kirschwasser hergestellt.

Sie können Kirschen auch einfrieren. Dazu frosten Sie die Früchte am besten auf einem Tablett vor und füllen sie erst dann in Gefrierbeutel oder -dosen.

Sonstiges

Zum Entsteinen von Kirschen gibt es in Haushaltwarengeschäften einen speziellen Kirschenentsteiner.

 

 

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  Dieser Artikel wurde verfasst von

         

 


 

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