Produkte A-Z

 

Lorbeer

 

Synonyme: Suppenblätter, Lorbeerlaub

botanisch: Laurus nobilis

englisch: bay, sweet bay, bay laurel, true laurel, Roman laurel, noble laurel


Lorbeer

 

Die Heimat des Lorbeerbaums liegt vermutlich in Kleinasien, er wird aber schon seit dem Altertum auch im Mittelmeerraum kultiviert. Schon bei den Griechen und Römern hatte Lorbeer einen hohen Stellenwert.

Noch immer zählen die Mittelmeerländer zu den Hauptanbaugebieten, hier wird er in großen Plantagen angebaut, wächst aber auch wild.

Die größte Erntemenge liefert die Türkei. Außerdem werden in Mittel- und Südamerika und im Schwarzmeergebiet erhebliche Mengen Lorbeer angebaut. Selbst in bestimmten Gegenden von Irland und Schottland gedeiht dieses Gewürz.

Verfügbarkeit


Lorbeer kann sogar bei uns angebaut werden, er muss allerdings vor Kälte unter -5°C geschützt werden. Zweckdienlich ist es, die Pflanze im Kübel zu ziehen, der im Winter an einen wärmeren Platz gestellt werden kann. Die Blätter lassen sich das ganze Jahr über ernten. Ansonsten werden die Blätter bei uns überwiegend getrocknet gehandelt.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Der Lorbeerbaum kann eine Höhe von etwa 15 m erreichen. Um die Ernte zu erleichtern, wird er in den Plantagen auf Buschform zurückgeschnitten. Lorbeer ist immergrün, seine Blätter sind lederartig, zäh, nach unten gebogen und meist leicht wellig. Sie sind eiförmig bis lanzettlich, besitzen einen kurzen Stiel und sind etwa 10 cm lang und 3 bis 5 cm breit. Von der Oberseite sind die dunkelgrünen Blätter glänzend.

Die frisch gepflückten Blätter schmecken zuerst bitter, was sich nach 1 bis 2 Tagen verliert. Werden die Blätter getrocknet, verflüchtigen sich die Bitterstoffe und das lorbeertypische Aroma, das etwas an Muskat und Kampfer erinnert, tritt hervor. Der Geruch frischer Blätter ist beim Zerreiben süßlich-würzig.

Im März bis Mai trägt der Baum buschige, weißgrüne oder hellgelbe Blüten, aus denen sich violett-schwarze, beerenartige Früchte entwickeln. Die getrockneten Beeren werden vereinzelt auch Gewürzmischungen zugesetzt.

Inhaltsstoffe


Lorbeerblätter enthalten etwa 1 bis 4 % ätherisches Öl, zu dessen Hauptkomponente Cineol gehört. Weitere Komponenten variieren und sind abhängig vom Anbaugebiet, der Sorte und dem Erntezeitpunkt der Blätter.

Auch Flavonoide und Gerbstoffe sind in Lorbeerblättern enthalten.

Schadstoffe


Es wurden bei Allergikern häufig Kreuzreaktivitäten von Lorbeer und Kreuzblütlern beobachtet. Personen, die auf Korbblütler reagieren, sollten auch mit Lorbeerblättern vorsichtig sein.

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Frisch gepflückte Lorbeerblätter sind nach 1 bis 2 Tagen weniger bitter. Im Kühlschrank sind die Blätter in einem Plastikbeutel einige Tage lagerfähig.

Die getrockneten Blätter sollten dunkel und trocken in einem luftdichten Gefäßen aufbewahrt werden, denn so bleiben sie 1 bis 2 Jahre aromatisch.

Zerbrochene und gemahlene Blätter geben einen charakteristischen Geruch ab und büßen schneller ihr Aroma ein. Gute Qualität erkennen Sie an stiellosen, grünen, trockenen und unbeschädigten Blättern.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Aufgrund des aromatischen Geschmacks gelten Lorbeerblätter als appetitanregend und verdauungsfördernd. In der Volksmedizin werden die Blätter zur Linderung von Blähungen empfohlen und die schleim- und hustenlösend Wirkung zur Behandlung von Bronchialerkrankungen genutzt.

Außerdem werden Lorbeerblätter als harn- und schweißtreibendes Mittel genutzt.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Lorbeerblätter kommen meist getrocknet in den Handel, dabei sind sie ganz, geschnitten oder gemahlen. Sie können aber auch frisch verwendet werden. Bei uns rechnet man beim Kochen etwa 0,5 bis 1 Blatt pro Person - in den Mittelmeerländern wird erheblich stärker gewürzt.

Die Blätter werden zum Würzen von Brühen, Suppen, Eintöpfe, Essiggemüse (Pickles) und Marinaden gebraucht. Sie passen hervorragend zu Tomaten- und Béchamelsoße, aber auch zu Reis, Kartoffeln Hülsenfrüchte und Gemüse, z.B. Sauerkraut und Rotkohl.

Lorbeer wird gerne zum Würzen von Fleischgerichten verwendet: Sauerbraten, Pökelfleisch, Sülze, Lamm- und Hammel, Rinderschmorbraten, Geflügel und Wild werden mit diesem Gewürz zubereitet. Beim Grillen kann man Lorbeerblätter auf die Holzkohle legen und in Wurstgewürzmischungen sind häufig gemahlene Blätter enthalten.

Auch Fisch, gedünstet oder gebraten, Krabben, Muscheln und Garnelen können mit Lorbeerblättern verfeinert werden. Versuchen Sie doch einmal süße Gerichte, wie Früchtekompott, Milchpudding oder Dessertcremes mit einem leichten Lorbeeraroma abzurunden.

Lorbeeren nennt man die reifen und getrockneten Früchte des Lorbeerbaumes. Aus ihnen wird ein aromatisches Öl gewonnen, das für die Herstellung von Liköre, Salben und Insektenschutzmittel verwendet wird.

Würztipp


Lorbeer sollte vorsichtig dosiert werden, weil er leicht dominiert. Wenn die Blätter leicht eingerissen werden, entfaltet sich das Aroma besser, sie werden vor dem Servieren aus dem Essen entfernt.

Lorbeerblätter passen gut zu Bohnenkraut, Oregano, Piment, Knoblauch und Salbei. Sie lassen sich auch gut mit Petersilie, Pfeffer, Gewürznelken, Estragon, Majoran, Thymian und Wacholderbeeren kombinieren.

Sonstiges


Im antiken Griechenland war der Lorbeerbaum heilig und dem Gott Apollo geweiht. Auch Feldherren, Helden und Sieger bei Wettkämpfen wurden mit einem Lorbeerkranz gekrönt. Noch heute gilt dieser Kranz als Symbol des Sieges und des Ruhmes.

In südlichen Ländern werden Süßholz, Feigen und Lakritz mit Lorbeerblättern vor Schadinsekten geschützt.

 

 

_________________________

 

  Dieser Artikel wurde verfasst von

         

 


 

  Mit der Seite www.die-gruene-speisekammer.de bietet die Fritz Terfloth Stiftung Münster Verbrauchern unabhängige und fundierte Informationen zu pflanzlichen Lebensmitteln und deren Gesundheitswirkungen. Sämtliche Texte unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Unter welchen Voraussetzungen sie die Texte verwenden dürfen, erfahren Sie hier.