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Kokosnuss

 

botanisch: Cocos nucifera

englisch: coconut


Kokosnuss

 

Die genaue Herkunft der Kokosnüsse ist unklar. Das liegt daran, dass die Kokosnüsse auf dem Wasser schwimmend viele Kilometer transportiert werden können und trotzdem keimfähig bleiben. Es wird der melanesische Raum im westlichen Pazifik zwischen Indonesien und Australien als ursprüngliche Heimat vermutet. Es könnte aber auch der tropische Bereich Südamerikas oder Südostasiens in Frage kommen. Hier liegen auch heute noch die Hauptanbaugebiete der Kokosnuss.

Schon lange sind Kokosnüsse eine typische Frucht der Tropen, dort sind sie in vielen verschiedenen Formen weit verbreitet. Die bis zu 100 Jahre alt werdenden Kokospalmen wachsen vor allem in Küstennähe.

Verfügbarkeit


Kokosnüsse sind ganzjährig zu bekommen. Da sie in den Tropen wachsen, haben gibt es keine festgelegte Erntezeit. Von der Blüte bis zur Reife benötigen Kokosnüsse etwa 400 Tage.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Kokosnuss mit HülleKokosnüsse gehören botanisch zu den Steinfrüchten. Sie können bis zu einem Kilo schwer werden. Ihre äußerste Schale ist eine wasserdichte, grüne Wachsschicht. Diese wird direkt nach der Ernte entfernt. Darunter befindet sich eine harte faserige Schale. Sie ist oval und an einem Ende flach zulaufend. Dort befinden sich drei Vertiefungen, die als "Augen" bezeichnet werden. Diese Augen gaben den Anlass für die Spanier die Frucht Coco = Grimasse zu nennen.

Unter dieser harten Schale liegt eine dünne, bräunliche, essbare Samenschale. Der Hohlraum der Frucht ist mit einer wässrigen Flüssigkeit gefüllt. Diese verfestigt sich zum Teil im Laufe der Zeit zum weißen Fruchtfleisch. Die wässrige Flüssigkeit kennt man unter dem Begriff Kokosmilch, korrekter ist jedoch der Begriff Kokoswasser. Das süß-säuerlich schmeckende Kokoswasser kann man als Getränk verzehren. Das Fruchtfleisch schmeckt nussig.

Inhaltsstoffe


Auch wenn Kokosnüsse sehr nahrhaft sind und einen hohen Fettgehalt besitzen, so ist dieser geringer als bei den meisten anderen Nüssen. Im Gegensatz zu anderen Nussorten besteht das Fett zum allergrößten Teil aus gesättigten Fettsäuren.

Auch ihr Gehalt an Eiweiß und Mineralstoffen ist im Vergleich zu anderen Nüssen eher gering. Das Fruchtfleisch der Kokosnuss enthält dafür viel Wasser und ist sehr ballaststoffreich.

100 g enthalten:

 
Kokosnuss, frisch
Kokosnuss,
Raspeln
Kokosmilch
Energie (kcal)
358
611
24
Wasser (g)
45
2
94
Eiweiß (g)
4
6
< 1
Fett (g)
37
63
< 1
Kohlenhydrate (g)
5
6
5
Ballaststoffe (g)
9
20
-
Vitamin E (mg)
0,7
1,3
-
Folsäure (µg)
30
9
10
Vitamin C (mg)
2
1
2
Kalium (mg)
380
600
280
Natrium (mg)
35
33
47
Calcium (mg)
20
25
27
Magnesium (mg)
39
90
30
Eisen (mg)
2,3
3,5
0,1
Fett (g)
37
63
< 1
Gesättigte
Fettsäuren (g)
31,6
54,8
0,3
Einfach ungesättigte
Fettsäuren (g)
2,2
3,8
-
Mehrfach ungesättigte
Fettsäuren (g)
0,6
1,0
-


Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Ganz wichtig ist es, dass Sie beim Kokosnusskauf die Schüttelprobe anwenden. Wenn Sie beim Schütteln kein gluckerndes Geräusch vernehmen, ist das ein Zeichen dafür, dass sich das ganze Kokosnusswasser verfestigt hat. Dann schmeckt das Fruchtfleisch seifig. Die Augen der Nuss sollten unbeschädigt sein und keinen Schimmel aufweisen.

Ungeöffnete Kokosnüsse können gekühlt einige Monate aufbewahrt werden. Bei zu langer Lagerung tritt ein seifiger Geschmack auf. Frisches Fruchtfleisch können Sie mit Wasser bedeckt ca. eine Woche im Kühlschrank aufbewahren, man kann es auch gut einfrieren.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Die Schwierigkeit beim Kokosnussessen besteht darin, die harte Schale zu knacken und an das Fruchtfleisch zu gelangen. Am besten Sie Durchbohren zuerst zwei der drei "Augen" der Nuss und lassen das Kokoswasser abfließen.

Damit sich das Fruchtfleisch leichter von der Schale ablösen lässt, kann man nun einen Trick anwenden:

Legen sie die Nuss 10 bis 15 Minuten in den 200°C heißen Backofen. Um an das Innere der Frucht zu gelangen müssen Sie nun die harte Schale entfernen. Wenn Sie die Schale zerschlagen, empfiehlt es sich die Nuss vorher in eine Tüte zu stecken.

Im Haushalt verwendet man Kokosnussraspeln zum Backen, z.B. als Kokosmakronen oder zum Verzieren von Nachspeisen. Durch Einflüsse der internationalen Küche ist es auch bei uns immer beliebter geworden Kokosnüsse oder Kokosflüssigkeit zum Kochen zu verwenden. So werden Kokosnussraspeln beispielsweise als Fleisch- und Fischpanade oder Kokosnussflüssigkeit für Suppen und Soßen eingesetzt.

Sie können sich auch eine etwas dickflüssige "Kokosmilch" zubereiten. Hierfür geben Sie geraspeltes Fruchtfleisch und etwas Wasser in einen Mixer, anschließend lassen Sie die Flüssigkeit durch ein feines Sieb laufen.

Die Industrie setzt Kokosnussraspeln in der Back- und Süßwarenindustrie ein. In den Erzeugerländern werden alkoholische Getränke gewonnen. Liköre wie "Batida de Coco" sind aber auch hier beliebte Partygetränke.

Beliebt und lecker ist die Kombination von Ananas und Kokosnuss. Denken Sie an den bekannten Cocktail "Pina Colada".

Kokosnussöl, welches aus dem weißen Fruchtfleisch gewonnen wird, hat vielerlei Einsatzmöglichkeiten. Es ist der Rohstoff für das feste, weiße Kokosfett; findet aber auch bei Kosmetikprodukten Verwendung.

Sonstiges


Wenn Sie großes Glück haben, können Sie an Kokosnüssen ein Naturwunder beobachten. Normalerweise ist eines der drei Augen nur mit einem dünnen Häutchen verschlossen, so dass ein neuer Keimling dort austreten kann.

Ganz selten kommt es vor (bei jeder elftausendsten Nuss), dass auch das dritte Auge von einer festen Haut verschlossen ist. Der Keimling kann nicht nach Außen wandern und bildet dadurch, dass er in eine kalkartige Substanz eingehüllt wird, eine Perle.

 

 

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