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Quitte

 

Synonyme: Kido, Kütten

botanisch: Cydonia oblonga

englisch: quince


Quitte

 

Die Quitte stammt aus dem östlichen Kaukasus. Da die Römer sie in der altkretischen Stadt Kydonia (heute Kanea) entdeckten, nannten sie sie malum cidonium (Apfel aus Kydonia) oder auch malum cotoneum (Baumwollapfel) wegen des leichten weißen Flaums an der ausgereiften Frucht. Entsprechend lauten die Synonyme Kido oder Kütten.

Angebaut wird die Quitte heute mit unterschiedlicher Intensität hauptsächlich im gesamten Mittelmeerraum (Spanien, Portugal, Italien), in Nordafrika und auf dem Balkan.

In Deutschland gibt es kaum irgendwo einen erwerbsmäßigen Anbau, dennoch kann in sonnigen, geschützten Lagen, vor allem im Rheinland und in Baden-Württemberg eine gute Fruchtqualität erzielt werden. Der Anbau in Deutschland erfolgt meist nur von Liebhabern. Gelegentlich findet man Quitten auch in Hecken.

Verfügbarkeit


Quitten sind hauptsächlich von September bis November erhältlich.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Die Quitte hat eine apfel- oder birnenähnliche Form mit dicken Wülsten, leichten Rippen oder starke Furchen. Im Inneren befindet sich ein Kerngehäuse mit rotbraunen aneinanderhaftenden Samen. Nach der äußeren Form und der Beschaffenheit des Fruchtfleisches unterscheidet man Apfelquitte (rundlich) und Birnenquitte (länglich).

Apfelquitte

* hat ein mit zahlreichen Steinzellen durchsetztes, knorpelig-holziges, hartes, trockenes, mehr oder weniger rötliches Fruchtfleisch * sehr aromatisch, säuerlich

Birnenquitte

* ist weicher im Fruchtfleisch und besitzt weniger Steinzellen * mild-aromatischer Geschmack

Quitte

Größe und Gewicht variieren je nach Sorte, in der Regel haben Quitten die Größe eines größeren Apfels, sie können aber auch bis zu 500 g wiegen.

Die Fruchtschale ist meist glatt, ledrig-hart, in der Farbe Grün bis Goldgelb mit braunen Flecken oder Streifen, bei voller Reife leuchtend Zitronengelb. Mitunter ist sie mit einem leichten weißgrauen Flaum bedeckt, der sich abreiben lässt oder von selbst abfällt.

Inhaltsstoffe


Quitten enthalten viel Fruchtsäure, Gerbsäure (wirkt adstringierend) und ätherische Öle. Das in der Quitte in sehr hohem Maße enthaltene Pektin dient als ausgezeichnetes natürliches Geliermittel (beim Konfitüre- und Geleekochen) und ist der Grund für das sehr feste Fruchtfleisch.

100 g enthalten

 
Quitte, frisch
Quitte, gekocht
Energie (kcal)
39
39
Wasser (g)
85
85
Eiweiß (g)
< 1
< 1
Fett (g)
1
1
Kohlenhydrate (g)
7
7
Ballaststoffe (g)
6
6
Vitamin C (mg)
13
72
Vitamin A (RÄ) (µg)
6
6
Folsäure (µg)
8
4
Kalium (mg)
200
200
Natrium (mg)
2
2
Calcium (mg)
10
10
Magnesium (mg)
8
8
Eisen (mg)
0,6
0,6

Anmerkung: Da es sich um Naturprodukte handelt und da die aufgeführten Informationen unterschiedlichen Quellen und daher verschiedenen Analysen entnommen sind, können Schwankungen bei den Nährwertangaben auftreten. Besonders die Mineralstoffe sind von natürlichen Schwankungen betroffen, da die Pflanze sie aus dem Boden aufnimmt, der selber unterschiedlich zusammengesetzt sein kann. Sein Mineralstoffgehalt ist zum  Beispiel durch Düngung beeinflussbar. Erklärungen zu den Fußnoten finden Sie hier.


Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Reife Früchte strömen einen angenehmen, zitronenähnlichen und intensiven Duft aus. Unreife Früchte erkennt man an einer grünen Schale ohne Duft. Reife Früchte können Sie im Kühlschrank etwa eine Woche lagern. Lagern Sie Quitten separat, da andere Lebensmittel schnell den kräftigen Geruch von Quitten annehmen. Vermeiden Sie Druckstellen, da die Früchte dann schneller faulen.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Quitten werden hierzulande praktisch nicht roh verzehrt. In den südlichen Ländern gibt es einige Sorten, die so weich wie Äpfel sind und durchaus roh verzehrt werden können. Hiesige Sorten sind wegen des herbsäuerlichen bis bitteren Geschmackes, des harten Fruchtfleisches und der vielen Steinzellen nicht als Tafelfrucht zum Rohessen geeignet. Die Früchte müssen erst gekocht und durch ein Sieb gedrückt werden, bevor sie weiterverarbeitet werden können, erst beim Kochen oder Backen entwickelt sich das starke Aroma.

Gut geeignet sind Quitten für folgende Zwecke der Verarbeitung:

* Als Kompott
* Wegen ihres hohen Pektingehaltes zur Herstellung von Marmelade, Gelee, Mus und Paste
* Zur Bereitung von Saft, Likör, Wein, Quittenbrot und anderen Backwaren sowie Konfekt

Besonders das Quitten-Gelee ist sehr beliebt, hierbei ist es auch nicht erforderlich, die Quitten für die Zubereitung zu schälen, da die Schale sehr pektinhaltig ist.

Quitten werden auch als Konserven angeboten (reife Früchte, geschält, ohne Stiel und Kerngehäuse, in Stücke oder Scheiben zerteilt). Eine weitere Variante sind getrocknete Quitten - in erster Linie australischer Herkunft.

Würztipp


Ingwer, Kardamon, Nelken, Vanille, Zimt und bei herzhaften Gerichten Muskat schmecken gut zur Quitte.

 

 

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