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Reis

 

botanisch: Oryza sativa

englisch: rice


Reis

 

Reis, auch als „Brot Asiens“ bezeichnet, hat seinen Ursprung in Ostasien, wo er schon um 5000 v. Chr. kultiviert und angebaut wurde. Mit der Eroberung der „Neuen Welt“ brachten die Portugiesen den Reis nach Brasilien und die Spanier in andere Teile Südamerikas.

Für fast 60 % der Weltbevölkerung stellt er heute das wichtigste Grundnahrungsmittel dar. Der Anbau findet in fast allen tropischen und subtropischen Regionen der Welt statt.

Etwa 90 % des Anbaus findet in Asien statt, während sich die restlichen 10 % größtenteils auf die USA, Afrika und Südeuropa begrenzen.

Verfügbarkeit


Es existieren weltweit über 70.000 verschiedene Reissorten, von denen aber nur die ertragreichsten, wie Basmati- oder Patna-Reis, in den Handel kommen. Geerntet werden kann der Reis bei optimalen Anbaubedingungen zwei- bis dreimal im Jahr. Die Haupternte findet in der Regenzeit statt.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Reiskörner gibt es in verschiedenen Sorten, die sich in ihrem Aussehen voneinander unterscheiden. So gibt es beispielsweise Langkorn- und Rundkornreis. Manche Körner sind, wie der Name es bereits beschreibt, eher rund, andere länglich. Wie die Form, kann auch die Farbe variieren. Ungeschälter Reis ist meist hellbraun bis braun und kommt auch in roter Färbung vor. Geschliffener Reis dagegen ist weiß, in diese Form ist er am bekanntesten. Der Geschmack kann eher neutral, leicht süßlich, blumig oder auch pikant sein. Einige Sorten sollen an dieser Stelle kurz erläutert werden:

* Arborio-Reis



Arborio-Reis bzw. Avorio-Reis wird in Italien angebaut und gehört zu den Rundkornreissorten. Das Korn ist kurz und oval und wird bevorzugt für Risotto angewendet.

* Basmati-Reis



Basmati-Reis, auch als Duftreis bekannt (Basmati heißt auf Hindi „Duft“) und ist eine sehr aromatische Langkornreissorte, die in Indien und Pakistan angebaut wird. Er ist Bestandteil vieler orientalischer Gerichte.

* Patna-Reis

Die Körner sind lang, dünn und durchscheinend. Sie gehören zu den festkochenden bzw. trocken kochenden Körnersorten und sind von hoher Qualität.

* Wildreis



Wildreis ist das Produkt eines Wassergrases, das in Sümpfen und Seen, Fluß- und Teichrändern im östlichen Nordamerika beheimatet ist und zählt botanisch nicht zum Reis. Das dunkelbraune Korn schmeckt nussig und kann bis zu 3 cm lang werden. Wildreis freute sich in den letzten 20 Jahren einer wachsenden Beliebtheit. Einige Vitamine und Mineralstoffe sind in größeren Mengen im Wildreis vertreten, so beispielsweise Vitamin B2.

Obwohl Reis recht anpassungsfähig an seine Umgebung ist, bevorzugt er dennoch ein feucht-warmes Klima zum optimalen Wachstum. In Indien wird er bis in Höhenlagen von 3000 m über NN angebaut.

Inhaltsstoffe


Mit zunehmender Behandlung nimmt der Nährwertgehalt von Reis ab. Generell ist er eher eiweißarm und liefert im Vergleich zu anderen Getreidesorten verhältnismäßig wenig Eisen.

Zu einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin B1, B6, Niacin und Biotin sowie mit Phosphor und Magnesium kann vor allem Naturreis (ungeschliffen) einen Beitrag leisten.

Reis ist frei von Gluten. Für Zöliakiekranke ist er daher zum Verzehr geeignet.

100 g enthalten:


Reis, ungeschält
Reis, geschält
Reis, parboiled
Reis, parboiled
Reis, parboiled
Energie (kcal)
350
349
351
84
169
Wasser (g)
13
13
12
78
k.A.*
Eiweiß (g)
7,2
6,8
6,5
2,1
4
Fett (g)
2,2
< 1
0,5
0,2
5
Kohlenhydrate (g)
74
78
79
18,8
27
Ballaststoffe (g)
2,2
1,4
1,4
k.A.*
Spuren
Vitamin B1 (μg)
410
0,06
0,4
20
k.A.*
Vitamin B6 (μg)
275
60
400
k.A.*
k.A.*
Niacin (NÄ) (mg)
6,4
150
400
320
k.A.*
Pantothensäure (μg)
170
60
90
k.A.*
k.A.*
Biotin (μg)
12
3
3
k.A.*
k.A.*
Magnesium (mg)
157
64
28
k.A.*
20
Natrium (mg)
10
3,9
k.A.*
448
28
Mangan (mg)
1,1
2
3,9
k.A.*
k.A.*
Eisen (mg)
2,6
0,6
2,9
0,3
0,2
Phosphor (mg)
325
120
110
36
k.A.*

k.A.*: keine Angaben bekannt



Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Reis wird nicht wie andere Getreidesorten als Tierfutter verwendet, sondern kommt ausschließlich in der menschlichen Ernährung zum Einsatz.

Er wird für die Herstellung von Reisbranntwein, Reiswein, Reisstärke und Reisöl benötigt. Für die Zubereitung von unterschiedlichen Gerichten sind verschiedenste Sorten passend. Basmati- und Jasminreis passen zu orientalischen Gerichten. Rundkornreis eignet sich für die Zubereitung von Süßspeisen wie Milchreis und Aufläufen, weil er beim Kochen eine eher klebrige Konsistenz erhält. Langkornreis ist als klassische Beilage beliebt und bleibt beim Kochen bissfest.

Naturreis, Weißreis, Parboiled-Reis oder Minutenreis sind keine bestimmten Reissorten. Es handelt sich hierbei um unterschiedlich vorbehandelten Reis.

* Naturreis



Er wird auch Braun- oder Vollkornreis genannt, ist ungeschliffen und enthält noch den Keimling.

* Weißreis

Weißer Reis wird nach der Ernte geschliffen und poliert und so von seinen äußeren Schalen befreit, wodurch ein Großteil wichtiger Nährstoffe verloren geht. Nur das weiße Stärkekorn bleibt übrig.

* Parboiled-Reis



Vor dem Schälvorgang wird Parboiled-Reis mit Wasserdampf und Druck behandelt. Vitamine und Mineralstoffe, die sich in der Schale befinden, werden dadurch in das Innere des Korns gepresst und bleiben größtenteils erhalten. Die Oberfläche wird bei dieser Behandlungsmethode zudem gehärtet. Der Reis verklebt dadurch beim Kochen nicht, sondern bleibt bissfest. Sowohl im rohen, als auch im gekochten Zustand ist Parboiled-Reis gelblich.

* Minutenreis

Er wird auch als Schnellkochreis bezeichnet. Es handelt sich dabei um Weißreis, der vorgekocht und dann getrocknet wird. Damit verkürzt sich die Kochzeit auf wenige Minuten. Im Vergleich zu Weißreis enthält er noch weniger Nährstoffe.

 

 

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