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Sommerportulak

 

Synonyme: Sommerpostelein, Brüzelkohl, Brüzelkraut, Sauburtzel

botanisch: Portulaca oleracea

englisch: summer purslane


Portulak / Sommerportulak

 

Die wilde Form des Portulaks hat ihren Ursprung in Griechenland, Afrika, dem vorderen Asien und dem Gebiet bis hin zum Himalayagebirge. Bereits die Ägypter schätzen die Pflanze als Gemüse und als Heilmittel und bauten sie kultiviert an.

Hierzulande wurde Portulak im Mittelalter bekannt, geriet aber recht schnell wieder in Vergessenheit, trotz seiner heilenden Wirkungen. Noch heute ist Portulak eher unbekannt und als Gemüse kaum verbreitet. Hauptsächlich wächst er an sonnigen Plätzen in Weinbergen und verwilderten Gärten.

Gezielt wird er überwiegend in den Niederlanden angebaut. Geringe Mengen werden auch in Frankreich, Deutschland und Belgien produziert.

Verfügbarkeit


Die Ernte findet hauptsächlich im Juli und August statt. Weil Portulak eine sehr schnell wachsende Pflanze ist, können in dieser Zeit bis zu drei Ernten stattfinden. Winterportulak ist bis in den Februar hinein erhältlich. Züchtungen aus dem Gewächshaus können das ganze Jahr über geliefert werden.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Portulak ist eine einjährige, sehr wärmebedürftige Pflanze, die erst niedergesteckt wächst, später dann aufrecht. Die Sprossen können 8-40 cm in die Höhe ragen und zeichnen sich durch ihr besonders schnelles Wachstum aus. An den rötlichen Sprossen bilden sich rundliche und eiförmige grüne Blätter aus, die dicklich und fleischig sind. Zwischen den Blättern wachsen von Mai bis September hellgelbe oder orangefarbene Blüten.

Verzehrt werden die nussig, säuerlich und leicht salzig schmeckenden Blätter. Blätter von Pflanzen, die blühen, schmecken bitter. Die Blüte sollte also durch rechtzeitiges Beschneiden der Pflanze vermieden werden.

Inhaltsstoffe


Hohe Gehalte an β-Carotin, Eisen und Magnesium sind für Portulak bezeichnend. Auch die hohen Vorkommnisse an Omega-3-Fettsäuren, die für ein pflanzliches Nahrungsmittel eher ungewöhnlich sind, machen ihn zu einem wertvollen Lebensmittel.

100 g enthalten:


Portulak, frisch
Energie (kcal)
27
Wasser (g)
90
Eiweiß (g)
1,5
Fett (g)
< 1
Kohlenhydrate (g)
4,3
Ballaststoffe (g)
2,5
β-Carotin (mg)
1,1
Vitamin B1 (μg)
30
Vitamin B2 (μg)
100
Vitamin B6 (μg)
150
Vitamin C (mg)
22
Folsäure (μg)
15
Kalium (mg)
390
Calcium (mg)
95
Magnesium (mg)
151
Phosphor (mg)
35
Eisen (mg)
2,5


Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Blätter noch frisch und saftig aussehen. Bereits austrocknende oder leicht schmierig werdende Blätter sollten Sie besser meiden. Im Gemüsefach des Kühlschrankes ist der Portulak nur einige Tage lagerfähig, ein alsbaldiger Verzehr ist ratsam.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Dem Portulak werden verschiedene Heilwirkungen zugeschrieben, so soll er blutreinigend wirken und hilfreich gegen Sodbrennen sein. Portulak-Tee wird als Mittel gegen Blasen- und Nierenerkrankungen angepriesen.

Die relativ hohen Gehalte an Omega-3-Fettsäuren machen den Portulak für Wissenschaftler interessant, die ihn als Mittel zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Arteriosklerose untersuchen.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Industriell findet Portulak bisweilen keine Verwendung. Dennoch sind die Blätter vielseitig einsetzbar. Sie finden sowohl als Gemüse, wie auch als Gewürz Verwendung. Als Gemüse lassen sie sich zu Salaten zubereiten, gut passen Kopfsalat, Tomaten und Gurken und ein Essig-Öl-Dressing.

Wie Kresse können die Blätter auch als Belag für Butterbrote sowie zur Verfeinerung von Suppen, Eintöpfe, Soßen, Remouladen und Kräuterquark verwendet werden. Des Weiteren lässt sich Portulak wie Spinat zubereiten, dabei ist jedoch die wesentlich kürzere Garzeit zu beachten.

Als Gewürz eingesetzt, werden die Blätter nur frisch und nicht getrocknet verwendet.

Die Blütenknospen dienen als Ersatz für Kapern.

 

 

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