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Artischocke

 

botanisch: cynara scolymus

englisch: artichoke


Artischocke

 

Die genaue Herkunft der Artischocke kennt man nicht. Vermutlich ist es der Mittelmeerraum. Man weiß jedoch, dass sie schon 500 v. Christus in Ägypten und Rom bekannt war.

Seit dem 13. Jahrhundert galten Artischocken an den europäischen Fürstenhöfen als Zeichen von Reichtum und wurden dort von Adeligen verzehrt. Dann geriet die Artischocke lange in Vergessenheit und wurde erst um 1925 als Gemüse wieder neu entdeckt.

Die Artischocke braucht wärmere Gebiete zum Wachsen. Sie wird z.B. in Italien, Spanien und Frankreich angebaut.

Verfügbarkeit


Artischocken kann man in Deutschland von August bis Mai kaufen. Besonders groß sind die Angebote von März bis Mai.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Die Artischocke ist eine Distelart. Äußerlich ähnelt sie einem Kiefernzapfen. Übereinanderliegende grüne oder rote Blätter gehen von einem Blütenboden aus. Die Artischocke schmeckt leicht bitter, ein bisschen herb und erinnert an Sellerie und Haselnuss.

Inhaltsstoffe


Artischocken besitzen einen hohen Ballaststoffgehalt. An sekundären Pflanzenstoffen sind die Polyphenole zu nennen.

100 g enthalten:


Artischocken, frisch
Artischocken, gegart
Artischockenboden,
Konserve
Energie (kcal)
22
20
12
Wasser (g)
83
83
90
Eiweiß (g)
2,4
2
12
Fett (g)
<1
< 1
< 1
Kohlenhydrate (g)
2,6
2
1
Ballaststoffe (g)
10,8
11
9
Vitamin C (mg)
8
42
22
Vitamin A (RÄ) (µg)
17
17
82
Folsäure (µg)

38
152
Kalium (mg)
350
1953
1623
Natrium (mg)
47
39
2275
Calcium (mg)
53
56
30
Magnesium (mg)
26
18
14
Eisen (mg)
1,5
1,3
0,7

Anmerkung: Da es sich um Naturprodukte handelt und da die aufgeführten Informationen unterschiedlichen Quellen und daher verschiedenen Analysen entnommen sind, können Schwankungen bei den Nährwertangaben auftreten. Besonders die Mineralstoffe sind von natürlichen Schwankungen betroffen, da die Pflanze sie aus dem Boden aufnimmt, der selber unterschiedlich zusammengesetzt sein kann. Sein Mineralstoffgehalt ist zum  Beispiel durch Düngung beeinflussbar. Erklärungen zu den Fußnoten finden Sie hier .



Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Artischocken deren Blattspitzen eine bräunliche Färbung aufweisen, sollten Sie im Geschäft lassen. Achten Sie weiterhin darauf, dass der Kopf der Artischocke beim Einkauf geschlossen ist. Etwa eine Woche lassen sich Artischocken im Kühlschrank aufbewahren.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Das richtige Verzehren einer Artischocke ist nicht ganz einfach. Nur ungefähr ein Viertel der ganzen Artischocke können Sie essen. Sie gilt deswegen als sehr teures Gemüse, zugleich aber auch als Delikatesse. Artischocken werden hauptsächlich gekocht verzehrt. Dazu entfernt man den Stängel und stutzt gegebenenfalls die spitzen Blattenden. Dann kocht man die Artischocken bis sich die Blätter mühelos herauszupfen lassen. Dem Kochwasser gibt man etwas Zitronensaft oder Essig bei. Aluminiumtöpfe sind zum Kochen der Artischocken ungeeignet, da sie sich darin schwarz verfärben. Nach dem Kochen zupft man die Blätter heraus und taucht deren unteren Teil in einen Dipp. Mit den Zähnen streift man den unteren, fleischigen Teil der Blätter ab. Als besonders delikat gilt der Artischockenboden. Bevor man ihn verzehrt, muss jedoch das über dem Blütenboden liegende strohige Innere (Heu) entfernt werden.

Es gibt weitere zahlreiche Artischockenrezepte. Man kann sie füllen oder den Blütenboden frittieren, panieren oder überbacken. Im Geschäft sind Artischockenböden in Konserven erhältlich.

Sonstiges


Die Bedeutung als Heilpflanze erkannte man bei der Artischocke schon in der Antike. Auch heute noch werden Artischocken-Blätterextrakte in Heilmitteln eingesetzt. Artischockenextrakte sollen die Fettverdauung durch Förderung der Gallenausscheidung verbessern.

 

 

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