Kräuter und Gewürze

 

Rosmarin

 

Synonyme: Kranzenkraut

botanisch: Rosmarinus officinalis

englisch: rosemary leaf


Rosmarin

 

Beheimatet ist Rosmarin in den Mittelmeerländer. Er wächst auch in trockenen Lagen und an steinigen Hängen, wo landwirtschaftliche Nutzung sonst nicht mehr möglich ist. Schon die alten Römer schätzten dieses Heil- und Gewürzkraut. Die Benediktmönche brachten sie im 9. Jahrhundert nach Mitteleuropa.

Heute wird die Pflanze in vielen Ländern der gemäßigten Zone angebaut. Neben den Mittelmeerländern, wird Rosmarin verstärkt in Indien, Südafrika, Australien, den USA und Mexiko angebaut. In Spanien stammen noch erhebliche Mengen aus Wildsammlungen.

Verfügbarkeit


Im gewerblichen Anbau wird Rosmarin während oder nach der Blüte geerntet, d.h. frühestens im Mai. Die frischen Zweige bekommt man das ganze Jahr über.

Er eignet sich auch für den eigenen Kräutergarten, dann kann man die Triebspitzen das ganze Jahr über ernten. Im Winter muss die Pflanze allerdings vor Frost geschützt werden und überwintert am besten bei 10 °C.

Die getrockneten Blätter sind ganzjährig erhältlich. In einigen Supermärkten wird frischer Rosmarin auch in kleinen Pflanztöpfen angeboten.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Der immergrüne, dicht verzweigte, buschige Strauch gehört botanisch zur Familie der Lippenblütler. Er kann bis zu 2 m hoch werden, verträgt aber keinen Frost. Daher ist ein mehrjähriger Anbau nur bei mildem Klima möglich.

An den aufrecht stehenden, vierkantigen Zweigen wachsen feste, ledrige, nadelförmige Blätter, die eine Länge von 2 bis 4 cm erreichen. Von oben sind sie glatt und glänzend, die Unterseite ist mit feinen Haaren bedeckt, grau-filzig und etwas eingerollt.In der Zeit von Mai bis Juli trägt Rosmarin auffallend hellblaue, rosa oder weiße Blüten.

Duft und Geschmack der Blätter sind bitter, würzig-herb, leicht harzig und kampferartig.

Getrocknete Blätter sehen wie graugrüne Tannenzweige aus. Sie sind schärfer und bitterer als frische.

Inhaltsstoffe


Rosmarin enthält 1 bis 3 % ätherisches Öl, dessen Zusammensetzung von der Sorte und dem Erntezeitpunkt abhängt. Zu den häufigsten Inhaltsstoffen gehören Cineol, Pinen, Camphen, Verbenon, Bornylacetat, Campher, Borneol, Cymen, und Myrcen.

Geschmacksgebend ist das Öl, verschiedene organische Säuren, Gerb- und Bitterstoffe und Harze.

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Im Kühlschrank können die frischen Zweige und Blätter in einer Plastiktüte oder in Wasser gestellt, mehrere Tage aufbewahrt werden. Wie die meisten Kräuter, kann frisch gehackter Rosmarin mit etwas Wasser gut tiefgefroren werden.

Getrocknete Blätter sollten kühl, trocken und vor Licht geschützt aufbewahren. Im luftdicht verschlossenen Behälter bleiben sie mindestens ein Jahr aromatisch. Gemahlener Rosmarin sollte nicht lange gelagert werden, denn er büßt schnell sein Aroma ein.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Der botanische Name mit dem Beinamen officinalis (=Arznei) deutet bereits auf eine vielseitige Verwendung als Heilpflanze hin.

Durch seinen bitteren und aromatischen Geschmack regt Rosmarin den Appetit und die Verdauung an. Er wird bei Magen- und Verdauungsbeschwerden, Gallenleiden und Verbesserung der Leberfunktionen eingesetzt.

In der Volksmedizin wird Rosmarin zur Behandlung von Koliken und Harnwegserkrankungen, bei Erkrankungen der Atemwege und zur Linderung bei Kopfschmerzen und Migräne verwendet. Rosmarinwein soll Nervosität, Menstruations- und Herzbeschwerden lindern.

Eine Einnahme von Rosmarin während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass er möglicherweise Fehlgeburten begünstigt.

Äußerliche Anwendungen in Form von Bädern und Salben sollen die Wundheilung fördern und bei Verstauchungen, Zerrungen und Quetschungen helfen. Auch zur Unterstützung bei der Therapie von Rheuma, Kreislaufbeschwerden und Erschöpfungszuständen werden äußerliche Anwendungen mit Rosmarin empfohlen.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Rosmarin wird bevorzugt frisch verwendet. Die Blätter werden aber auch getrocknet und ganz, geschnitten oder gemahlen auf den Markt gebracht.

Das Gewürz wird in der mediterranen Küche gerne zum Würzen von Fleischgerichten, wie Hammel, Wild und Geflügel oder zum Verfeinern von Fisch benutzt. Beim Grillen wird das Fleisch mit Rosmarin mariniert, eingerieben oder ein Zweig auf die heiße Grillkohle gelegt.

Rosmarin passt zu Teigwaren, Omelettes, Pilze, Bratkartoffeln und Gemüse, besonders Tomaten- und Auberginengerichte, Zucchini, Kohl und grüne Bohnen. Schafskäse, Pizza und Salate bekommen mit Rosmarin ebenso ein tolles Aroma wie Suppen, Soßen und Marinaden.

Sogar für Süßspeisen, wie Gebäck, Erdbeer-, Aprikosen und Sauerkirschmarmelade wird dieses Kraut verwendet. Rosmarinzweige kann man in Olivenöl, Milch oder Sirup ziehen lassen oder zum Aromatisieren von Kräuteressig nutzen.

Das ätherische Öl wird in der Industrie zur Herstellung von Likören, Teemischungen und Kosmetikartikeln eingesetzt.

Würztipp


Da Rosmarinblätter recht fest und zäh sind, sollte man die Blätter mit einer Gewürzmühle zerkleinern oder vor dem Servieren wieder entfernen. In Kochgerichten kann Rosmarin fein gehackt in einem Gewürz-Ei oder Teefilter mitgaren. Empfehlenswert ist es manchmal, einfach das gewürzte Öl oder Essig zum Würzen zu verwenden.

Rosmarin kann man gut mit Kümmel, Estragon, Majoran, Thymian, oder Salbei kombinieren. Er passt aber auch geschmacklich zu Knoblauch, Lorbeer, Oregano, Petersilie und Schnittlauch.

 

 

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