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Petersilie

 

Blattpetersilie = Garten-Petersilie, Peterle, Peterling, Peterlein, Petersil, Garteneppich

Wurzelpetersilie = Suppenwurzel, Knollenpetersilie, Peterwurz, Petersilienwurzel

botanisch: Petroselinum crispum

englisch: parsley


Petersilie, krauss

 

Als Heimat der Petersilie findet man Angaben über das südöstliche oder westliche Mittelmeergebiet, Südwesteuropa und West-Asien. In den Mittelmeerländern ist sie seit ca. 2.000 Jahren bekannt, wobei sie anfangs eher zu medizinischen Zwecken verwendet wurde. In England wurde sie im 16. Jahrhundert erstmals angebaut.

Heute wird sie weltweit im Freiland und unter Glas kultiviert. Haupterzeugerländer in Europa sind: Frankreich, Deutschland und einige osteuropäischen Länder. Ein bedeutsamer Anbau findet weiterhin in Nord- und Ostafrika, Südostasien, Brasilien, USA und Argentinien statt.

Verfügbarkeit


Im gewerblichen Anbau wird Blattpetersilie im Juni zum ersten mal geschnitten, je nach Wetterlage können meist im August und Oktober weitere Ernten folgen.

Sie eignet sich gut für den Anbau im eigenen Kräutergarten. Wenn die Pflanzen im Winter mit Folie abgedeckt ist, kann man ganzjährig frische Blätter pflücken. Unter Glas gezogene Ware ist, ebenso wie tiefgefrorene und getrocknete Petersilie, ganzjährig verfügbar. In vielen Supermärkten wird frische Blattpetersilie auch in kleinen Pflanztöpfen angeboten.

Petersilienwurzeln werden ab Oktober gerodet.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Petersilie ist ein zwei- bis mehrjähriges Kraut und kann je nach Sorte zwischen 30 cm und 1,20 m hoch werden. Sie gehört botanisch zur Familie der Doldenblütler, entwickelt allerdings erst im zweiten Jahr Stängel mit Blütenständen.

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Unterarten:

1. Blatt- oder Krautpetersilie (Petroselinum crispum convar. crispum, oder. foliosum)

Petersilie, glattVon ihr werden nur die in einer Rosette stehenden Laubblätter genutzt. Diese sind 3-zählig gefiedert, mit rund- oder keilförmig eingeschnittenen, knorpelig gezähnten Teilblättchen. Die Blätter können sortenabhängig mehr oder weniger kraus oder glatt sein. Ihre dünne und harte Wurzel ist für die Verwendung in der Küche ungeeignet.

Die Blätter schmecken würzig und etwas pfeffrig, wobei glatte Petersilie einen intensiveren Geschmack hat als krausen Sorten. Petersilie besitzt einen unverkennbaren, aromatischen Geruch und Geschmack.

2. Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum convar. radicosum , oder. tuberosum)

Von dieser Petersilie wird auch die rübenförmige, fleischig verdickte Pfahlwurzel verwendet. Ihre Oberfläche ist runzelig, gelblich- weiß mit gelben oder rotbraunen Querstreifen. Die Wurzel kann oben bis zu 5 cm breit werden, läuft relativ schnell schmal zu und kann eine Länge von 20 cm erreichen.

Die Wurzeln riechen ähnlich wie Blattpetersilie und schmecken süßlich, aromatisch, ebenfalls etwas scharf.

Das Aroma liegt zwischen Blattpetersilie und Sellerie. Auch die Blätter der Wurzelpetersilie können zum Würzen genutzt werden. Sie ähneln den glatten Sorten der Blattpetersilie, sind allerdings in Geschmack und Aussehen etwas derber.

Inhaltsstoffe


Die Blätter enthalten 0,02 bis 0,9 % ätherisches Öl, was den charakteristischen Petersiliengeruch bestimmt. Zu den Hauptkomponenten gehören Myristicin, Apiol und verschiedene Terpene.

Außerdem kann der Gehalt an Flavonoiden bis zu 6 % betragen, hier überwiegt vor allem das Apiin. Bemerkenswert ist auch der hohe Vitamin C-Gehalt in den frischen Blättern.

In den Wurzeln beträgt der Anteil an ätherischem Öl etwa 0,1 bis 0,3 %. Neben Pinen und Phellandren kommen auch hier u.a. Myristicin, Apiol und Terpene vor.

Schadstoffe


In hoher Dosis wirkt ätherisches Petersilienöl gesundheitsschädlich. Der Gehalt in den Blättern und Wurzeln ist allerdings so gering, dass bei der Verwendung als Gewürz keine gesundheitlichen Bedenken bestehen.

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Frische Petersilie ist gut lagerfähig. Besonders die krausblättrigen Sorten können in Folie oder feuchten Papier eingeschlagen im Kühlraum etwa einen Woche aufbewahren. Bei optimalen Lagerbedingungen um 0 °C und einer hohen Luftfeuchte sind die Blätter sogar bis zu 8 Wochen haltbar.

Die Blätter können ganz oder gehackt auch tiefgefroren werden. Sie behalten dabei ihr grünes Aussehen, verlieren aber an Würzkraft. Das Trocknen der Blätter ist nicht empfehlenswert, weil die Aromaverluste noch größer sind.

Die frischen Wurzeln lassen sich am besten bei 2 bis 7°C aufbewahren und können mehrere Monate gelagert werden. Getrocknete Wurzeln sollten Sie im luftdicht verschlossenen Behälter möglichst kühl, trocken und vor Licht geschützt aufbewahren.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Petersilie wurde schon vor 2.000 Jahren als Heilpflanze eingesetzt. Sie regt die Produktion von Verdauungssäften an und gilt als appetitanregend und verdauungsfördernd. In der Volksmedizin wird sie zur Behandlung von Blähungen und Menstruationsbeschwerden eingesetzt.

Petersilie ist außerdem harntreibend und wird bei Erkrankungen der Harnwege empfohlen. Allerdings sollte vor der Anwendung eine Schwangerschaft, Erkrankungen der Nieren und Ödem ausgeschlossen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Äußerlich wurde Petersilie früher auch bei Verletzungen, Quetschungen und Insektenstichen verwendet.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Petersilienblätter werden am liebsten frisch verwendet. Sie kommen aber auch getrocknet oder gefriergetrocknet, ganz, gerebelt oder geschnitten in den Handel. Auch geschnittene, tiefgefrorene Blätter werden angeboten.

In der europäischen Küche ist Petersilie neben Schnittlauch das am meisten verwendete Würzkraut. Die fein gehackten Blätter und Stängel werden in der Küche sehr vielseitig in fast allen herzhaften Gerichten verwendet: in Suppen, Soßen, Brühe, Fleisch- und Fischgerichte, Gemüse, Salzkartoffeln, Aufläufen und Salaten.

Petersilienblätter schmecken zu Käse, Quark, Eier, Kartoffel-, Reis- und Nudelgerichte oder können einfach nur auf Butterbrot gegessen werden. Ebenso können die Blätter gebraten oder die Stängel frittiert werden. Besonders die krausblättrigen Sorten werden gerne zum Verzieren von kalten Platten, Salaten und Tellergerichten genommen.

Petersilienwurzeln werden besonders in Großbritannien als süßlich-würziges Gemüse zubereitet. Sie schmecken püriert mit Sahne oder zu Kartoffelpüree. Die rohen Wurzeln können als Zutat in Salate geraspelt werden. Man kann sie auch frittieren und als Beilage zu Braten und gegrilltem Fleisch servieren.

Wie der Name "Suppenwurzel" schon sagt, passen Petersilienwurzeln gut zu Suppen und Eintöpfen. Sie werden zusammen mit Möhren, Knollensellerie und Porree als sogenanntes Suppengrün angeboten. Die getrockneten Wurzeln auch sind oft in Kräutermischungen für Suppen enthalten.

Das ätherische Petersilienöl wird in der Parfümindustrie eingesetzt.

Würztipp


Besonders krause Sorten sollten Sie bei Kochgerichten erst kurz vor dem Servieren dazugeben, frische glatte Blätter sind würziger und werden oft mitgekocht. Auch die getrockneten Blätter dürfen kurz aufgekocht werden.

Petersilie bringt das Aroma anderer Gewürze zur Geltung.

Sie harmoniert besonders gut mit Dill, Schnittlauch, Kresse, Kerbel, Borretsch, Knoblauch und Pfeffer. Sie passt aber beispielsweise auch gut zu Basilikum, Rosmarin, Estragon, Majoran, Oregano, Lorbeer und Minze.

Sonstiges


Die glattblättrige Petersilie wird leicht mit der giftigen Hundspetersilie (Aethusa cynapium) oder mit den Blättern des gefleckten Schierlings (Conium maculatum) verwechselt. Beim Zerreiben der Blätter erkennt man den Unterschied: die beiden giftigen Doppelgänger riechen unangenehm und nicht charakteristisch nach wie Petersilie.

Petersilienwurzeln werden manchmal mit Pastinaken verwechselt.

 

 

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