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Augenbohne

 

Synonyme: Chinabohne, Kuherbse; Unterarten: Katjangbohne, Spargelbohne

Botanisch: Vigna unguiculata

Engl.: cowpea, blackeyed peas, blackeye bean, Indian peas, China peas, frijotes, crowder; Subspecies: asparagus bean, katjang bean

Familie: Vigna



 

Meist wird der Samen der Augenbohne in getrockneter Form verkauft und zum Verzehr eingeweicht. Daher zählt sie zu den Trockenspeisebohnen . Manchmal wird aber auch der Samen mit Hülse als Gemüse verzehrt.

 

 

Herkunft, Anbaugebiet

 

Die Augenbohne soll schon 4000 bis 3000 Jahre vor Christus in Äthiopien angebaut worden sein, wo sie auch heute noch mit der größten Sortenvielfalt zu finden ist. Die Araber brachten die Augenbohne ca. 1500 bis 1000 Jahre vor Christus nach Indien und ca. 1000 Jahre später gelangte sie auch nach Europa. Erst im 17. Jahrhundert brachte man sie nach Amerika. Heute werden sie hauptsächlich in Indien und Westafrika angebaut. In Südamerika und den West Indies, einer Inselgruppe in der Karibik, sind sie wegen ihrer kurzen Kochzeit und ihres vergleichsweise günstigen Preises sehr beliebt. Aber auch in wärmeren Teilen Nordamerikas, in Indien und China sind sie von Bedeutung. Es entwickelten sich drei Unterarten heraus, die heute in den verschiedenen Anbaugebieten kultiviert werden.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Ursprünglich sind die einjährigen Augenbohnen krautige Kletterpflanzen. Neuere Züchtungen aber wachsen buschig.

Die Hülsen der Unterart unguiculata (kompletter Name also Vigna unguiculata ssp. unguiculata) werden ca. 15 bis 20 cm lang und sind hellgrün gefärbt. Die aus Indien stammende Unterart cylindrica (Katjangbohne) trägt am aufrecht wachsenden, nicht kletternden Pflanzenstamm ca. 7 bis 13 cm lange Hülsen. Sie wird auch Angolabohne genannt und wächst in Afrika, Südamerika und Indien in Kultur. Dort dient sie als Futter- und als Nahrungsmittel. Von der Größe her ist sie mit Erbsen zu vergleichen, die Farbe ist braun bis schwarzviolett, gelegentlich ist sie gesprenkelt. Die Ernte erfolgt im unreifen Zustand, gekocht werden die Bohnen dann als Gemüse verspeist. Aus den Hülsen lassen sich Salate zubereiten. Getrocknete Bohnen dienen der Mehlherstellung für süße Kuchen.
Der Name Katjangbohne wird außerdem noch für eine andere Hülsenfrucht verwendet, die Straucherbse. Informationen dazu finden Sie hier .

Die Unterart sesquipedalis, die Spargelbohne, bekommt bis zu 90 cm lange Hülsen. Sie werden als Gemüse verzehrt.

Die Samen der Augenbohnen sind gelblich-weiß und tragen seitlich einen schwarzen Fleck, das „schwarze Auge“, das der Bohne einige ihrer Namen gibt (blackeyed pea, Kuhbohne).

Inhaltsstoffe


Im Allgemeinen sind Bohnen nährstoffreich. Sie liefern hochwertiges pflanzliches Eiweiß, sind kohlenhydratreich und fettarm (bis auf die Sojabohne).

Sie enthalten nennenswerte Mengen an Mineralstoffen, bei der Augenbohne ist besonders der Gehalt an Folsäure, Magnesium und Phosphor hervorzuheben. Neben diesen Nährstoffen enthalten vor allem die Schalen der Bohnen beachtliche Mengen an Ballaststoffen, die für eine intakte Darmtätigkeit sorgen.

Ebenso zu erwähnen ist der Gehalt der Bohnen an sekundären Pflanzenstoffen, hier vor allem Phytoöstrogene, Saponine und Protease-Inhibitoren.

Nie sollte man Bohnen roh verzehren. In diesem Zustand enthalten sie einen gesundheitsschädlichen Eiweißstoff, der zu Magen- und Darmbeschwerden führt, die sogar tödlich ausgehen können. Durch 15-minütiges Kochen oder Milchsäuregärung wird dieser Stoff aber zerstört.

100 g enthalten

 

Augenbohne, Samen,
trocken *1

Energie (kcal)

239

Wasser (g)

11

Eiweiß (g)

24

Fett (g)

1,4

Kohlenhydrate (g)

33

Ballaststoffe (g)

21

Vitamin A (RÄ) (µg)

5

Vitamin B1 (mg)

0,8

Vitamin B2 (mg)

0,2

Niacin (mg)

3

Vitamin B6 (mg)

0,4

Folsäure (µg)

540

Vitamin C (mg)

1,5

Kalium (mg)

154

Natrium (mg)

12

Calcium (mg)

96

Magnesium (mg)

250

Phosphor (mg)

409

Eisen (mg)

6,7

*1: bei getrockneten Früchten ist die Nähstoffdichte höher: Sie enthalten mehr Energie, Vitamine und Mineralstoffe auf 100 g als frische Früchte, da das relativ nährstofflose Wasser, welches zuvor das Gewicht stark beeinflusst hatte, fehlt.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Zumeist werden Augenbohnensamen getrocknet. In den Anbauländern ist zudem das daraus hergestellte Mehl von Bedeutung. Aber auch die frischen Samen kann man essen. In Afrika verzehrt man darüber hinaus die jungen Sprossen und Blätter als Spinat. Ein Erzeugnis aus frittierten Bohnen ist in Afrika ebenfalls populär und neuerdings auch in den USA unter der Bezeichnung Akara erhältlich. Auch als Kaffee-Ersatz werden die Samen gelegentlich genutzt.

Trockenbohnen müssen vor dem Kochen etwa 12 Stunden eingeweicht werden. Die Garzeit beträgt dann etwa 1 bis 1,5 Stunden. Weitere Tipps zur Zubereitung werden im allgemeinen Kapitel „Hülsenfrüchte“ gegeben.

 

 

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