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Apfelsine

 

Synonyme: Süßorange, Cinaapfel, Sinaapfel, Hesperiden-Goldapfel

botanisch: citrus sinensis

englisch: sweet orange


Apfelsine

 

Die Bezeichnung Apfelsine (Apfel aus China) und der botanische Name Citrus sinensis (lat. sinensis = chinesisch) deuten auf ihre Heimat hin: Nordwestchina und Nordostindien. Hier ist die Apfelsine seit etwa 3000 Jahren bekannt. Kolumbus soll den Orangenbaum im 15. Jahrhundert in den Mittelmeerraum gebracht haben.

Heute wird die wichtigste Zitrusfrucht in tropischen und subtropischen Gebieten angebaut. Der größte Teil der Welternte stammt aus Südamerika, etwa 25% aus Nord- und Zentralamerika, nur rund 8% aus Europa.

Die lange Zeit als Exot gehandelte Frucht gehört inzwischen zu den meistgehandelten Früchten.

Verfügbarkeit


Apfelsinen sind das ganze Jahr über erhältlich. Oktober bis April sind die Monate mit besonders großem Angebot.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Apfelsinen sind runde oder oval geformte Früchte, die eine orange bis rote Schale aufweisen. Unter der Schale befindet sich eine weiße, pelzige Schicht, die vor dem Verzehr entfernt werden sollte. Das Fruchtfleisch ist in Segmente aufgeteilt. Je nach Sorte sind weiße Kerne enthalten. Das Fruchtfleisch selbst ist orange, gelb oder rot, saftig und schmeckt süß-säuerlich.

Es gibt ungefähr 400 Apfelsinensorten. Zur Orientierung ist die Einteilung in folgende vier Gruppen sinnvoll:

1) Navel-Orangen
Navel-Orangen (Navels) sind durch besondere Züchtungsverfahren kernlos. Sie gehören zu den besten Eßorangen, haben große Früchte, eine tief-orange, leicht schälbare Schale und zartes, saftiges, süß-aromatisches Fruchtfleisch. Ein typisches Merkmal von Navel-Orangen ist eine kleine Neben- oder Extrafrucht zwischen den Segmenten am sogenannten "Nabel", d.h. am früheren Blütenansatz der Frucht. Hauptanbaugebiete für Navel-Orangen sind Spanien, Marokko, Türkei und Südafrika.

2) Gewöhnliche Orangen
Zu dieser Gruppe gehört eine große Zahl verschiedener Sorten unterschiedlicher Qualitäten, die überwiegend verarbeitet werden, vor allem zur Saftherstellung.

3) Blutorangen
Diese Orangen besitzen häufig rot gefärbte Schalen und ganz oder teilweise tiefrotes Fruchtfleisch. Die Stärke der rötlichen Farbausprägung hängt neben den klimatischen Bedingungen vom Erntezeitpunkt ab. Je kühler die Nächte oder je später die Ernte, desto ausgeprägter sind die Farbpigmente. Der Geschmack der Blutorangen ist meist kräftiger und säuerlicher.

4) Säurelose Orangen oder Zuckerorangen
Bei uns spielen diese Orangen kaum eine Rolle, sie enthalten einen sehr niedrigen Säuregehalt und schmecken süß, ohne das charakteristische Orangenaroma. In den Anbauländern (z.B. Ägypten, Türkei) werden sie hingegen gerne verzehrt.

Inhaltsstoffe


Orangen sind vor allem reich an Vitamin C. Mit einer großen Frucht läßt sich bereits ein Großteil des Tagesbedarfs decken. Der süß-säuerliche Geschmack beruht auf ihrem Gehalt an Zuckern, Fruchtsäuren und verschiedenen Aromastoffen. Außerdem enthalten Orangen Flavonoide, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören.

100 g enthalten

 
Apfelsine / Orange, frisch
Orangensaft
Energie (kcal)
47
45
Wasser (g)
86
88
Eiweiß (g)
1
1
Fett (g)
< 1
< 1
Kohlenhydrate (g)
9
9
Ballaststoffe (g)
2
< 1
Vitamin C (mg)
50
312
Vitamin A (RÄ) (µg)
15
15
Folsäure (µg)
24
15
Kalium (mg)
177
1554
Natrium (mg)
1
1
Calcium (mg)
42
43
Magnesium (mg)
14
15
Eisen (mg)
0,4
0,4

Anmerkung: Da es sich um Naturprodukte handelt und da die aufgeführten Informationen unterschiedlichen Quellen und daher verschiedenen Analysen entnommen sind, können Schwankungen bei den Nährwertangaben auftreten. Besonders die Mineralstoffe sind von natürlichen Schwankungen betroffen, da die Pflanze sie aus dem Boden aufnimmt, der selber unterschiedlich zusammengesetzt sein kann. Sein Mineralstoffgehalt ist zum Beispiel durch Düngung beeinflussbar. Erklärungen zu den Fußnoten finden Sie hier.

 

 

 

Fremdstoffe


Um zu verhindern, dass Zitrusfrüchte während des Transportes und der Lagerung schimmeln, wird die Schale von konventionellen Früchten oftmals mit Konservierungsstoffen behandelt. Die Schale derart behandelter Früchte ist nicht zum Verzehr geeignet. Waschen Sie Zitrusfrüchte gründlich. Nicht nur wegen der Konservierungsstoffe, sondern auch wegen möglicher Stoffe zur Krankheits- und Insektizidbekämpfung. Nach dem Schälen waschen Sie am besten Ihre Hände gründlich bevor Sie die Frucht verzehren.

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


In den Anbauländern sollten nur reife Früchte geerntet werden, denn Orangen reifen nach dem Pflücken nicht nach. Die äußere Farbe der Apfelsine gibt keine Auskunft über die innere Qualität. Achten Sie beim Einkaufen auf unbeschädigte Früchte. Orangen sollten fest und im Verhältnis zu ihrer Größe relativ schwer sein.

Damit die Früchte länger haltbar sind, werden die Orangenschalen häufig mit chemischen Mitteln behandelt. Wenn Sie die Schale der Apfelsinen verwenden möchten, fragen Sie nach ungespritzten Früchten.

Bei Raumtemperatur können Sie Apfelsinen eine Woche, im Kühlschrank 2 bis 3 Wochen aufbewahren.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


m Haushalt werden Orangen in erster Linie frisch gegessen. Wer selbst frisch-gepreßten Orangensaft zubereiten möchte, sollte am besten spezielle "Saftorangen" kaufen, die sich besser pressen lassen und mehr Saft liefern als die typischen Eß-Orangen.

Orangen eignen sich gut für Obstsalate, Nachspeisen oder Torten. Die Orange passt auch zu herzhaften Gerichten, z.B. als Beigabe in Geflügelsalaten oder zur Dekoration von kalten Platten. Ebenso ist sie als Zutat von Soßen, z.B. Ente à l´Orange, und in Salatdressings beliebt. Orangenmarmelade und Gelee werden ebenfalls gerne gegessen.

Die Industrie verarbeitet Orangen zu Saft, dieser zählt zu den beliebtesten Säften der Welt. Ätherisches Orangenöl findet nicht nur in der Limonaden- und Süßwarenbranche Einsatz, sondern auch in Parfums. Orangenschale wird in geriebener Form als Backzutat verwendet.

Sonstiges


In den letzten Jahren hat sich der Import von Orangen zugunsten von Mandarinen oder Clementinen vermindert.

 

 

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