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Borretsch

 

Synonyme: Gurkenkraut, Gurkenkönig, Wohlgemut, Borgel, Liebäugel, Herzensfreund, Himmelstern.

botanisch: Borago officinalis

englisch: borage, talewort


Borretsch

 

Die Borretschpflanze stammt vermutlich aus dem Mittelmeergebiet. Sie ist heute in den meisten Teilen Europas und Nordamerika heimisch Borretsch wächst auch in den gemäßigten und warmen Regionen Nord-amerikas, in Asien und Neuseeland.

Er wird nur in mäßigem Umfang kultiviert, außerdem findet man ihn meist verwildert an Hecken und Wegrändern oder in Kräutergärten.

Verfügbarkeit


Die jungen Blätter des Borretsch werden von Frühling bis in den Spätsommer geerntet. Die Pflanze blüht von Mai bis August . Die essbaren Blüten verwelken allerdings schnell und werden nicht separat gehandelt. Wie viele andere Küchenkräuter, wird auch Borretsch oftmals in kleinen Pflanztöpfen angeboten.

Borretsch wird hauptsächlich frisch verwendet. Er wird nur in geringem Umfang getrocknet vermarktet.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Borretsch ist eine robuste einjährige Pflanze und kann bis zu 1 m hoch werden. Die dicken, behaarten Blattstängel sind saftig, hohl und nicht essbar.

Die Blätter sind bis zu 20 cm lang und leicht wellig, eiförmig bis elliptisch und werden mit der Zeit ebenfalls rau und behaart. Aus diesem Grund werden die jungen, zarten Blätter bevorzugt.

Die sternförmigen Blüten des Borretsch können blau, weiß oder violett sein und sind nicht nur sehr dekorativ, sondern auch essbar.

Das Küchenkraut riecht und schmeckt kräftig nach Gurken, was ihm den Beinamen "Gurkenkönig" und " Gurkenkraut" eingebracht hat. Es ist außerdem leicht salzig und erinnert geschmacklich auch etwas an Zwiebeln.

Inhaltsstoffe


Borretsch enthält nur geringe Mengen ätherisches Öl. Außerdem etwa 10 % Schleimstoffe, 1,5 bis 2 % Kieselsäure, Gerbstoffe und Flavonoide.

Schadstoffe


Borretsch sollte nur sparsam und nicht allzu häufig verwendet werden, weil er toxische Pyrrolizidinalkaloide enthält. Er sollte daher nicht als Gemüse oder Salat, d.h. in größeren Mengen verzehrt werden. Die arzneiliche Verwendung von Borretsch wird aufgrund dieser Substanzen ebenfalls kritisch beurteilt.

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Nutzen Sie nur die jungen, zarten Borretschblätter, denn ältere, behaarte Blätter können bei empfindlichen Menschen zu Unverträglichkeiten führen.

Die geschnittenen Blätter welken besonders rasch und sollten wie alle frischen Kräuter möglichst schnell verbraucht werden. Sie lassen sich auch in einem feuchten Küchenpapier oder in einer Plastikfolie im Kühlschrank nur 1 bis 2 Tage aufbewahren. Um die Blätter frisch zu halten hilft es auch, wenn sie wiederholt mit Wasser besprüht werden.

Sowohl die Blätter, als auch die Blüten des Borretsch eignen sich zum Einfrieren. Die getrockneten Blätter besitzen nur wenig Aroma und wird nur selten angeboten. Sie sollten vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt werden

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Aufgrund des aromatischen Geschmacks gilt Borretsch als appetitanregend. In der Volksheilkunde wird Borretsch schon seit langem zugeschrieben, dass es die Stimmung positiv beeinflusst und Depressionen mildert. Schon im Altertum wurden Blätter, Blüten und Samen gegen Melancholie und Niedergeschlagenheit eingesetzt.

Der Name "Borretsch" leitet sich wahrscheinlich vom keltischen Wort "borrach" ab und bedeutet "Mut". Es gibt ein englisches Sprichwort, das lautet: "Borage for courage" (Borretsch macht Mut). deutet auf die stimmungshebende Wirkung des Krautes hin.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Die Borretschbätter müssen wegen der anhaftenden Borstenhaare sehr fein gehackt werden. Die Blätter und Blüten des Borretsch sollten Sie möglichst frisch oder tiefgefroren verarbeiten. Die Blätter werden zwar auch getrocknet im Handel angeboten, besitzen aber nur eine geringe Würzkraft. Borretsch eignet sich besonders zum Zubereiten schmackhafter Salate und Soßen. Er wird gerne mit Gurken, und Joghurt kombiniert oder zum Würzen von Salsas, Kräuterquark, Grüner Sauce und Dressings genommen.

Aufgrund seines gurkenartigen Aromas ist Borretsch natürlich ein optimales Gewürz für Gurken. Er schmeckt aber auch zu Käse, Hackfleisch, Fisch, Gemüse, Kartoffelsalat und Kräuterbutter.

Probieren Sie doch einmal ein Butterbrot mit gehacktem Borretsch. In Italien werden Nudeln mit einer Mischung aus Borretsch und Spinat oder Ei und Parmesan gefüllt.

Die frischen sternförmigen Blüten werden gern zur Dekoration von Suppen und Salaten verwendet. Auch Desserts, Obstsalate und Kuchen können mit den kandierten Blüten auffällig dekoriert werden.

Würztipp


Borretsch passt gut zu Kresse, Minze, Dill, Kerbel, Knoblauch und Rauke. Er darf nicht mitgekocht werden. Bei warmen Gerichten sollten Sie Borretsch erst vor dem Servieren über die Speise geben.

 

 

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