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Minze

 

Krauseminze = botanisch: Mentha spicata = englisch: spearmint

Apfelminze = botanisch: Mentha suaveolens = englisch: apple-mint, round-leaved mint

Pfefferminze = botanisch: Mentha piperita = englisch: peppermint


Minze

 

Es sind etwa 20 Minze-Arten bekannt, die sich wiederum in mehrere hundert Unterarten aufschlüsseln.

Als Gewürz werden in erster Linie Krauseminze und Apfelminze verwendet, wobei sie besonders in England, den USA, im mittleren Osten, in den Balkanländern, Frankreich und Indien genutzt werden.
Minze wurde schon im Altertum verwendet. Pfefferminze und Krauseminze sind reine Kulturpflanzen, die wahr-scheinlich in England und den Mittelmeerländern entstanden sind, wobei Apfelminze ursprünglich aus Süd- und Westeuropa stammt.

Vermutlich wurde die Krauseminze schon 2000 v. Chr. kultiviert. Pfefferminze wird in Deutschland erst seit etwa 200 Jahren angebaut.

Apfelminze wird hauptsächlich in England angebaut. Pfefferminze wird weltweit angepflanzt und Krauseminze wird besonders in den USA; China, Indien und England kultiviert.

Verfügbarkeit


Apfel- und Pfefferminze werden zum ersten mal im Juni/Juli vor der Blüte geerntet, wenn ihr Gehalt an Minzöl am größten ist. Krauseminze wird während der Blütezeit geschnitten. Bis September kann meist ein zweiter oder dritter Ernteschnitt erfolgen.

Minze eignet sich auch gut für den eigenen Kräutergarten, dann kann man die frischen Blätter bis in den Herbst pflücken.

Krause- und Pfefferminze sind üblicherweise als getrockneten Blätter erhältlich. Manchmal werden sie auch frisch in kleinen Pflanztöpfen angeboten. Apfelminze ist bei uns im Handel nicht erhältlich.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Alle Minze-Arten sind Stauden, die botanisch zur Familie der Lippenblütlern gehören. Die Stauden sind winterfest, können jedoch nur 1 bis 3 Jahre genutzt werden.

Krause- und Pfefferminze-Arten können bis zu 80 cm hoch werden. Die Blätter sind eiförmig bis lanzettlich und kreuzgegenständig, d. h. dass jeweils zwei Blattpaare ein Kreuz bilden. Die Apfelminze ist mit maximal 50 cm deutlich niedriger, die Blätter sind auch kreuzgegenständig, aber eher eiförmig bis rundlich.

Die Blätter werden bis 9 cm lang, sind behaart oder kahl und am Rand gezähnt, bzw. bei der Krauseminze wellig und zerfranst. Krauseminze ist als Gewürz am weitesten verbreitet. In der Blütezeit von Juli bis September tragen die genannten Arten weiße, rosa oder violette Blüten.

Die Minze-Arten besitzen unterschiedliche Aromen und Düften; wobei die Pfefferminze mentholartig riecht, aromatisch-würzig schmeckt und einen kühlenden Effekt im Mund erzeugt. Die Krauseminze riecht eher kräftig und kümmelartig, der Geschmack ist würzig aber nicht kühlend. Der Geruch der Apfelminze ist fruchtig nach Apfel oder Ananas, sie schmeckt aromatisch.

Inhaltsstoffe


Ausschlaggebend für den Geruch und Geschmack der Minze ist das ätherische Öl, das je nach Minze-Art verschieden ist. In der Pfefferminze macht das ätherische Öl zwischen 0,5 und 6 % aus und besteht größtenteils aus Menthol und Menthon.

Apfelminze enthält etwa 1 % ätherisches Öl, wobei in den kultivierten Rassen meist Piperitenoxid überwiegt. Das ätherische Öl in der Krausenminze liegt bei 0,5 bis 2,5 %, die Hauptkomponente ist meist Carvon, kann aber je nach Anbaugebiet auch Linalool oder Menthon sein.

Außerdem kommen Flavonoide und Gerbstoffe in der Minze vor.

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Wie die meisten frischen Kräuter kann Minze in Folie gewickelt im Kühlschrank ein bis zwei Tage aufbewahrt werden. Das getrocknete Kraut sollten Sie im luftdicht verschlossenen Behälter möglichst kühl, trocken und vor Licht geschützt lagern.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Minze regt durch ihren aromatischen Geschmack die Produktion von Verdauungssäften an und gilt als appetit-anregend und verdauungsfördernd.

Die Pfefferminze hat einen bekannten volksmedizinischen Wert.

Der aus den getrockneten Blättern bereitete Tee wirkt beruhigend und schmerzlindernd und ist ein altes Hausmittel bei Magen- und Darmerkran-kungen. Er schafft Linderung bei krampfartigen Bauchbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen.

Pfefferminze wird auch bei Erkältungen, Entzündungen der Mundschleimhaut und Beschwerden der Gallenweg eingesetzt. Zur Behandlung von Kopf- und Muskelschmerzen werden pfefferminzölhaltige Zubereitungen auf die Haut aufgetragen.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Minzeblätter können frisch oder getrocknet verwendet werden. Der Geschmack der Minze-Arten ist unterschiedlich ist, daher ist auch ihre Verwendung verschieden:

Pfefferminze, auch Englische Minze, Edelminze oder Teeminze genannt, eignet sich zum Würzen von Desserts, wie Obstsalat, Fruchtgrütze, Kaltschalen, Joghurt und anderen Milchprodukten. Außerdem ist natürlich Tee aus den gebrühten Minzeblättern ein beliebtes Erfrischungsgetränk.

Industriell wird Pfefferminzöl zur Herstellung von Likör und Süßwaren, beispielsweise Bonbons und Kaugummi verwendet. Außerdem wird ein großer Teil im Kosmetikbereich für Zahnpasta, Radierwässer und Körperpflegeprodukte verbraucht.

Frische Krauseminze, auch als Grüne Minze, Grüne Rossminze oder Römische Minze bezeichnet, wird häufig als Gewürz für herzhafte Gerichte genutzt. Der feine Geschmack passt zu Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Gemüse, besonders zu Erbsen, Möhren, Aubergine, Tomaten und Zucchini. Die Minze wird ebenso gerne zu Huhn, Kalb, Schwein oder besonders zu Lammbraten gegessen und verfeinert Marinade, Kräutersoße oder Suppe. Auch Fischgerichte und Salate können mit Minze gewürzt werden.

In den arabischen Ländern im östlichen Mittelmeergebiet verwendet man lieber die getrockneten Blätter. Hier werden gefüllte Weinblätter, Hackfleisch, Linsen- und Bohnensuppe oder Gemüse-Eintöpfe mit getrockneter Krauseminze gewürzt.

In Zahnpasta, Kaugummi und Mundwasser ist die Krauseminze unter ihrem englischen Namen "Spearmint" bekannt.

Apfelminze wird auch Rundblättrige Minze genannt. Sie eignet sich besonders zum Würzen von Bowle, Süßspeisen, Obstsalaten, Kompott, Gelee und Frischkäse.

Würztipp


Minze sollte zum Würzen stets vorsichtig dosiert werden. In süßen Gerichten harmoniert sie manchmal gut mit Basilikum, bei salzigen Speisen passt sie besser zu Knoblauch, Koriander, Chili oder Petersilie.

Minze harmoniert je nach Gericht auch mit Petersilie, Dill, Majoran, Oregano, Thymian, Nelken, Kardamom oder Paprika.

 

 


 

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