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Farnspitzen

 

Synonyme: Strausfarn-Spitzen, Fiddleheads

Botanisch: Matteuccia struthiopteris; Syn.: Osmunda Struthiopteris/ Struthiopteris germanica

Englisch: ostrich fern fiddleheads

 

Die Spitzen der jungen Blätter des Straussfarn werden in Kanada und Teilen der USA traditionell als Frühlingsgemüse verzehrt. Dort nennt man sie entsprechend ihres Aussehens „fiddleheads“, also Geigenköpfe. Dieses Aussehen besitzen zwar fast alle jungen Farntriebe, aber nur die des Struassfarns und die des Zimtfarns eignen sich zum Essen.


Straussfarn wächst bevorzugt in Talauen und an Flussufern. Aber auch in Dickichten und Wäldern ist sie zu finden.


Nordamerikanische Indianerstämme stellen traditionell ein Getränk aus Straussfarn her. Zur Zeit der Kolonialisierung verzehrten sie ihn auch geröstet oder frittiert als Gemüse. Die ersten sich dort ansiedelnden Europäer litten 1783/ 84 unter einem sehr strengen Winter, der sie dazu zwang, verschiedene wild wachsende Farne, Trauben und Blätter von Bäumen zu essen, um nicht zu verhungern. Einzig die Triebe des Straussfarns wurden anschließend zur regulären, saisonalen Handelsware und traditionellen Frühlingsspeise.


Außerhalb Nordamerikas und Kanadas hat der Straussfarn als Gemüsepflanze nur wenig Beachtung gefunden.

Verfügbarkeit


Fiddleheads werden hauptsächlich von Ureinwohnern angebaut und von Mai bis Juni geerntet. Obwohl dies die Hauptangebotszeit ist, kann man sie theoretisch das ganze Jahr über erhalten, da sie auch gefroren und in Dosen angeboten werden.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Wie der englische Name sagt, sehen Fiddleheads aus wie kleine grüne Geigenköpfe. Die jungen grünen Blätter sind aufgerollt, mit einem Durchmesser von ca. 2,5 cm. Sie sind eingewickelt in braune, papierene Hülsen, die man aber direkt nach der Ernte entfernt. Die Stämme sind weich und an der aufgerollten Innenseite wie ein U geformt.
Nach der Ernte sollten sie schnell zubereitet und gegessen werden, weil dann ihr Geschmack noch am besten ist. Er erinnert an Spinat und Spargel.

Inhaltsstoffe


Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist mit der von Spargel vergleichbar. Fiddleheads enthalten recht viel Kalium und wenig Natrium. Damit sind sie gut geeignet für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen auf ihre Natriumzufuhr achten müssen.

Schadstoffe


Nur, wer sich genau auskennt, sollte selber Farnspitzen ernten, denn nur zwei von vielen Farn-Arten sind essbar: Der Straussfarn und der Zimtfarn. Auch diese stehen immer wieder unter dem Verdacht, krebserregend zu sein, was aber in Tests mit Ratten widerlegt werden konnte. Vergiftungserscheinungen sind wahrscheinlich auf die Verwechslung mit anderen Sorten oder unzureichendes Kochen zurückzuführen. Obwohl bisher kein Toxin in den Farnspitzen gefunden werden konnte geht man davon aus, dass sie erst durch die Verarbeitung verträglich werden. Sie sollten vor dem Verzehr mindestens 10 Minuten lang gekocht werden. Auch vom Verzehr großer Mengen wird teilweise abgeraten, da dies zu Vergiftungen führen kann.

Praktische Zubereitungstipps

Wer selber Farnköpfe sammeln möchte, sollte sich sicher sein, dass er die beieden essbaren Sorten kennt. Von ihnen werden nur die jungen, 2,5 bis 5 cm langen Spitzen abgeschnitten und direkt von den Papierhülsen befreit. Nach mehrmaligem Waschen sollten die Fiddleheads möglichst schnell verarbeitet werden. Man kocht sie für ca. 10 Minuten in leicht gesalzenem Wasser und serviert sie zum Beispiel mit Butter und Essig.

Verwendetete Literatur und Links:

Aderkas, Patrick von: Economic Hitiory of Ostrich Fern, Matteuccia struthiopteris, The Edible Fiddlehead; in: New York Botanical Garden: Economic Botany, 38(1), 1984, S. 14-23; New York

Longtoe, Vera: Fiddleheads: A Spring Favorite; in: The Voice of Turtle, 1997; gefunden am 19.03.2010 unter: http://www.elnuabenakitribe.org/Fiddleheads.html

El-Begearmi, Mahmud et al: Facts on Fiddleheads; University of Maine Cooperative Extension Bulletin #4198; gefunden unter: http://www.umext.maine.edu/onlinepubs/htmpubs/4198.htm

 

 

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