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Amarant

 

Synonyme: Fuchsschwanz

botanisch: amaranthus caudatus

englisch: amaranth


Amarant

 

Herkunft, Anbaugebiet

Amaranth, auch „Gold der Azteken" oder „heiliges Wunderkorn der Inkas" genannt, hat seinen Ursprung in Lateinamerika und gehört zu den Fuchsschwanzgewächsen. Bei den Inkas und Azteken zählte Amaranth, ebenso wie Mais, zu den Hauptnahrungsmitteln.

 

Die ältesten Funde, die bei Ausgrabungen in Mexiko gemacht wurden, stammen wahrscheinlich auf einer Zeit ca. 4000 v. Chr. Wann Amaranth allerdings das erste Mal nach Asien und Europa gekommen ist, ist nicht genau bekannt.

 

Die Spanier unterbanden nach der Eroberung Südamerikas den Anbau, weil Amaranth als heilige Pflanze galt und bei religiösen Zeremonien verspeist wurde. Dennoch konnte er überleben und erfreut sich in den letzten Jahren auch in Deutschland einer immer größeren Beliebtheit. Vor allem in Naturkostläden zählt Amaranth mittlerweile fest zum Sortiment.

 

Angebaut wird er heute überwiegend in Südostasien, Süd- und Mittelamerika sowie Westafrika.

 

Verfügbarkeit

Weltweit sind über 60 verschiedene Amaranth-Sorten bekannt, doch nur drei davon werden angebaut, um die Körner für den Verzehr zu gewinnen. Andere werden als Zier- und Blattpflanzen genutzt.

 

Die Amaranthkörner reifen zu unterschiedlichen Zeiten, was die Ernte sehr aufwändig macht. Meist werden sie von September bis Oktober von Hand geerntet und an der Sonne getrocknet. In getrockneter Form und weiterverarbeitet sind sie das ganze Jahr über erhältlich.

 

Aussehen, Geschmack, Charakteristika

Fuchsschwanzgewächse sind bei uns eher als Zierblumen bekannt. Sie können eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Besonders markant sind ihre bis zu 90 Zentimeter langen Blütenstängel, die in den unterschiedlichsten Farben auftreten, von grün, gelb und orange bis hin zu dunkelrot kommen sie vor.

 

An den Blütenstängeln wachsen kleine Samen, die Amaranthkörner. Diese kommen ebenfalls in unterschiedlichen Farben vor und können weiß, gelb, braun oder schwarz sein. Die zum Verzehr gedachten Körner sind in der Regel hell gelblich und haben einen angenehm leicht nussigen Geschmack.

 

Besonders auszeichnend für die Pflanze ist deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit und Hitze. Sie wächst aber auch hervorragend in rauen Gebirgslagen, wie dem peruanischen Hochland und in Indien auf bis zu 3500 m Höhe. Für den Anbau hierzulande ist Amaranth nur bedingt geeignet, da die Pflanze unter acht Grad Celsius ihr Wachstum einstellt und unterhalb von vier Grad beschädigt wird. Dennoch ist es auch in Deutschland Bauern gelungen Amaranth anzubauen, die Erträge sind aber sehr gering.

 

Inhaltsstoffe

Amaranth ist besonders wegen seiner Gehalte an Calcium, Magnesium und Eisen beliebt und zeichnet sich durch seine hohen Mengen an Eiweiß, Fett und Ballaststoffen aus.

 

Der Calciumgehalt in Amaranth überwiegt gegenüber dem anderer Getreide- und Pseudogetreidearten. Ebenso ist der Eiweißgehalt höher und hochwertiger als in einheimischen Getreidesorten, besonders die essentielle Aminosäure Lysin kommt vor. Auch die übrigen Aminosäuren sind in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten.

 

Amaranth kann weiterhin zu einer guten Versorgung mit Mangan beitragen.

Auch ungesättigte Fettsäuren treten vermehrt auf.

 

Da kein Gluten in den Körnern enthalten ist, eignen sie sich in der Ernährung von Zöliakiekranken.

 

100g enthalten:

 

 

Amaranth, Samen

Energie (kcal)

365

Wasser (g)

11

Eiweiß (g)

15

Fett (g)

9

Kohlenhydrate (g)

57

Ballaststoffe (g)

8-16

Vitamin B1 (mg)

0,8

Vitamin B2 (mg)

0,2

Niacin (mg)

1,2

Kalium (mg)

484

Calcium (mg)

214

Magnesium (mg)

308

Mangan (mg)

3

Eisen (mg)

9

Zink (mg)

3,7

Phosphor (mg)

582

 

Schadstoffe

Wie Hirse, enthält Amaranth Gerbstoffe, die die Aufnahme von Mineralstoffen, Vitaminen und Versauungsenzymen hemmen. Zudem können Eiweiße aus der Nahrung schwerer vom Körper aufgenommen werden.

 

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps

Amaranth hat aufgrund seiner großen Oberfläche eine hohe Wasseraufnahmekapazität und eignet sich in Form von Mehl sehr gut als Bindemittel von Soßen.

 

Beim Backen verwendet, sollte ein Teil Amaranthmehl mit zwei Teilen kleberhaltigem Mehl (z.B. Weizen) gemischt werden, ansonsten geht der Teig nicht auf. Für Zöliakiekranke ist die Backware dann jedoch ungeeignet.

Gibt man dem Teig Amaranth-Popcorn bei, wird das Brot lockerer. Das Popcorn lässt sich ganz einfach ohne Fett in einem Topf mit Deckel zubereiten.

 

Lässt man die Samen keimen, treiben nach etwa drei Tagen Sprossen aus, die einen fast doppelt so hohen Lysingehalt enthalten als die trockenen Samen.

 

Vermutliche gesundheitliche Wirkungen

Die ungesättigte Fettsäure Linolsäure ist mit 51 % in großen Mengen im Amaranthkorn vertreten. Ungesättigte Fettsäuren sollen eine Senkung des Gesamtcholesterinspiegels im Blut fördern.

 

Sonstiges

Von dem in Südostasien angebauten Amaranth werden meist nicht die Samen, sondern die spinatähnlichen Blätter verzehrt, die durchschnittlich 100 mg Vitamin C, 260 mg Calcium und 1,8 mg β-Carotin pro 100 g enthalten.

 

Aus den Blättern, Stengeln und Blütenstengeln der Pflanze können orangefarbene, rote und violette Farbstoffe gewonnen werden, die in südamerikanischen Regionen vielfach zum Färben von Lebensmitteln angewendet werden. Ein Problem stellt aber die Instabilität der Farben dar.

 

 

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