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Betelnuss

 

Synonym: Arecanuss



Botanisch: Areca catechu L. (Betelpalme)



Englisch: betel quid

 

Herkunft, Anbaugebiet

 

Die heute in den Tropen ganz Südostasiens angebaute Betelpalme kommt ursprünglich wahrscheinlich aus dem westpazifischen Raum. Sie gehört zu den Genussmittelpflanzen, da der Genuss ihrer Samen anregend wirkt.

 

 

Aussehen, Geschmack, Charakteristika

 

Von der ca. 15 Meter hohen Palme werden die Blätter und die Samen verzehrt. Diese befinden sich in einer hühnereigroßen Steinfrucht mit glatter, gelber bis orangener Schale und faserreichem Fruchtfleisch. Die Schale des Samen, also der Nuss, ist dünn und holzig.

Der Samen selber hat in etwa die Form einer Walnuss und enthält einen roten Farbstoff, der beim Kauen Zähne, Zunge und Lippen rot färbt. Die Zähne werden nach häufigem Genuss schwarz.

Durch die vielen enthaltenen Gerbstoffe schmeckt die Betelnuss bitter und wirkt adstringierend (das Zahnfleisch zusammenziehend).

 

 

Inhaltsstoffe und Wirkungen

 

Die Nuss ist sehr fettreich. Dies spielt aber für den Verzehr eher eine unwichtige Rolle, da die Betelnuss eigentlich wegen ihrer stimulierenden Wirkung gekaut wird. Dafür verantwortlich ist ein Alkaloid, das Arecaidin, das den Sympathikus aktiviert, die Hirnregion, die uns aktiv werden lässt. Nach einiger Zeit wird aber auch der Gegenspieler des Sympathicus, der Parasmpathicus aktiviert, was wieder zu Ruhe und Entspanntheit führt. Daneben werden Hunger- und Durstgefühle gedämpft. Arecaidin entsteht beim Kauen der Nüsse aus dem enthaltenen Arecolin, ebenfalls ein Alkaloid, welches in größeren Mengen aber giftig ist. Außerdem führt es zu einer leichten Abhängigkeit, ähnlich der von Tabak.  Auch die Entstehung von Krebs im Mundbereich ist bei Betelverwendern auf diesen Stoff zurückzuführen.

Ansonsten enthält die Betelnuss noch viele Gerbstoffe. Sie fördert die Verdauung, festigt das Zahnfleisch und wirkt antibakteriell. In der Volksmedizin werden ihr weitere Wirkungen zugeschrieben, die aber nicht belegt sind.

 

 

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps

 

Meist wird die Betelnuss zum sogenannten Betelbissen verarbeitet. Dazu werden 1 bis 3 Betelblätter mit etwas Brei aus gelöschtem Kalk bestrichen und mit einigen Scheiben einer frischen oder weichgekochten Betelnuss und einem Stück Gambir belegt. Um den bitteren Geschmack zu überdecken wird teilweise, je nach Geschmack und vorhandenem Geld, auch Zimt, Kardamom, Fenchel oder Tabak darauf gegeben. Anschließend wird das ganze zusammengerollt. Die Rollen werden gekaut und ausgesogen.

 

 

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