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Eberraute
Synonyme: Eberreis, Stabwurz, Zitronenkraut, Eberwurz, Gartenheil, Stangenkraut, Jungfernkraut.
botanisch: Artemisia abrotanum
englisch: southern wood, slovenwood, ladies love, old man
Die Heimat der Eberraute ist nicht genau bekannt. Sie wird in Mitteleuropa schon seit dem 9. Jahrhundert genutzt. Heute wächst sie in Vorderasien und weiten Teilen Europas und wird meist in Gärten gezogen. Ein erwerbsmäßiger Anbau findet kaum statt.
Verfügbarkeit
Eberraute wird nur selten auf dem Markt angeboten. Die frischen Triebe werden zweimal im Jahr geerntet: im Juni/Juli und zwei Monate später noch einmal. Für den Eigenbedarf kann man durchgehend von Juni bis zum Herbstanfang ernten.
Aussehen, Geschmack, Charakteristika
Die Eberraute ist ein mehrjähriger Halbstrauch, gehört botanisch zur Familie der Korbblütler und ist somit eine Verwandte des Wermuts und des Beifuß. Der Strauch wird etwa 1m hoch, selten bis zu 2 m. Die Blüten sind blassgelb, kugelig und nur 4 mm groß. Die Blütezeit ist von Juli bis Oktober, in gemäßigtem Klima blüht die Eberraute allerdings nur sehr selten.
Die feinfiedrigen, graugrünen Blätter sind weich und von unten leicht behaart. Wenn man die Blätter zerreibt, riechen sie aromatisch nach Zitrone. Der Geschmack ist würzig, süßlich-bitter und hat Ähnlichkeit mit Beifuß.
Inhaltsstoffe
Eberraute enthält bis zu 1,4 % ätherisches Öl, das dem Kraut sein Aroma verleiht. Die Hauptkomponenten des Öls sind sortenabhängig Cineol und/oder Thujon (Absinthol, Tanaceton). Weiterhin enthält sie u.a. Bitterstoffe und Flavonoide.
Schadstoffe
Thujon gilt als gesundheitsschädlich und wirkt sich in höherer Dosis negativ auf das Nervensystem aus. Die zum Würzen eingesetzte Menge Eberraute kann dagegen bedenkenlos eingesetzt werden.
Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen
Die frische Eberraute ist im Kühlschrank einige Tage lagerfähig, wenn sie in einer Plastiktüte aufbewahrt wird, sie eignet sich auch gut zum Einfrieren.
Zum Trocknen werden die gepflückten Triebspitzen an einem luftigen, trockenen Ort aufgehängt, wo das Kraut keinem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist. Das Trockenprodukt sollte dunkel und trocken in einem luftdicht abgeschlossenen Behälter aufbewahrt werden.
Vermutliche gesundheitliche Wirkung
Die Eberraute soll appetitanregend sein und besonders nach fetten Fleischspeisen eine verdauungsfördernde Wirkung haben. In der Volksmedizin wird sie auch eingesetzt, um Menstruationsbeschwerden zu lindern.
Ein Hausmittel zur allgemeinen Stärkung soll warmer Eberrautentee mit etwas Honig sein.
Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps
In erster Linie werden die frischen jungen Triebe der Eberraute verwendet. Das Kraut wird seltener auch als gerebelte oder geschnitten Trockenware eingesetzt.
Zum Würzen wird die Eberraute wie das verwandte Beifuß besonders für fettige Braten und Soßen verwendet. Besonders Fleischgerichte wie Enten- und Gänsebraten, Schweine- und Hammelfleisch oder auch zu Fischgerichten wie Aalsuppe, Lachs und Makrele werden mit diesem Kraut gewürzt. Es passt außerdem gut zu Quark, Salate und Mayonnaise.
Industriell wird Eberraute bei der Herstellung von Kräuterlikör, Kräuteressig und Arzneien benötigt.
Würztipp
Verwenden Sie dieses Kraut wegen des bitteren Geschmacks stets sehr sparsam. Es passt gut zu Melisse und Beifuß und lässt sich für Fleischsoßen hervorragend mit Liebstöckel, Ysop und Oregano kombinieren.
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