Gemüse : Handelsübliche Gruppen

 

Linse

 

Synonyme: Erve, Linsenerve, Speiselinse

botanisch: Lens culinaris

englisch: lentil

Familie: Linsen


Linse

 

Die Linse stammt ursprünglich aus Vorder- und Zentralasien und gehört zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Sie wird seit ungefähr 10.000 Jahren in Ägypten und Kleinasien angebaut.

Heute werden Linsen in der ganzen Welt kultiviert; Indien und die Türkei gehören heute zu den Hauptanbauländern. Deutschland importiert sie u.a. aus Kanada, den USA und der Türkei.

Verfügbarkeit


Linsen werden ganzjährig im Handel angeboten. Sie werden in der Regel nach Größe sortiert gehandelt. Große Samen sind meist teurer als die Kleinen.nbnnt btng,

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Linsen sehen aus wie kleine, runde, flach gewölbte Scheiben. Sie reifen in kurzen, breiten Hülsen heran, in denen meist nur 1-2 Samen stecken.

Es gibt sie in verschiedenen Farben, je nach Sorte sind sie grün, gelb, rot, braun oder schwarz.

Je nach Durchmesser werden Linsen in vier Handelssorten unterschieden:

* 7 mm = Riesenlinsen

* 6 - 7 mm = Tellerlinsen

* 4,5 - 6 mm = Mittellinsen

* unter 4,5 mm = Kleine Linsen.

Kleine Linsen werden auch "Zuckerlinsen" genannt.

Sie können Linsen in geschälter, ungeschälter oder halbierter Form kaufen. Geschälte Linsen werden beim Kochen wegen der fehlenden Samenschale leicht breiig. Da die Schale den typischen Linsengeschmack liefert, haben kleine, ungeschälte Linsen das stärkste Aroma.

Folgende beispielhaft aufgeführte Sorten lassen sich unterscheiden:

* Beluga-Linse
Beluga-Linsen werden auch unter der Bezeichnung schwarze Linsen gehandelt. Sie sind besonders in Indien weit verbreitet. Mit einem Durchmesser von nur knapp 3 mm sind sie sehr klein, der Geschmack ist dafür umso würziger aromatisch. Ihre Kochzeit ist mit nur 20 Minuten auch kürzer als die anderen Linsensorten.


* Braune Linse

Die ungeschälten roten Linsen werden als braune Linsen vermarktet.

 

 

 

* Champagner-LinseChampagnerlinse
Der Troja-Linse sehr ähnlich ist diese Sorte, die überwiegend in Frankreich angebaut wird, wo sie wegen ihres edlen Geschmackes in der gehobenen französischen Küche als beliebte Zutat gilt. Die Linsen sind hellbraun und recht klein.
Sie werden nur geschält angeboten und sind besonders mehlig. Ihr mildes nussiges Aroma verleiht besonders orientalischen Gerichten einen tollen Geschmack.

* Grüne Linse
Sie sind sehr preiswert und daher im Anbau und Konsum weit verbreitet, nicht aber in unseren Regionen.

* Du-Puy-Linse
Auch diese Sorte stammt aus Frankreich und ist anders als die Champagner-Linse in Europa weit verbreitet. Im rohen Zustand sind die Linsen dunkelgrün, beim Kochvorgang verfärben sie sich dunkelbraun. Sie haben einen Durchmesser von 4-5 mm, zählen also zu den Mittellinsen.

* Rote Linse
Sie wird überwiegend in Asien angebaut. Es handelt sich um geschälte Linsen, die ursprünglich eine lilafarbene Samenschale besitzen. Die leuchtend orangerote Farbe geht beim Kochen in einen gelblichen Farbton über.


Inhaltsstoffe


Wie alle Hülsenfrüchte haben sie einen hohen Eiweißgehalt und sind reich an Kohlenhydraten. Kombiniert mit anderen Eiweißträgern tierischer oder pflanzlicher Herkunft (z.B. Getreide) lässt sich die Wertigkeit des Eiweißes noch verbessern.

Linsen sind reich an wichtigen Mineralstoffen, insbesondere Eisen. Wie die meisten Hülsenfrüchte enthalten sie wenig Fett und viele Ballaststoffe.

Ebenso zu erwähnen ist ihr Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, hier vor allem Saponine und Protease-Inhibitoren.

100 g enthalten:

 
Linse,
gekocht
Energie (kcal)
124
Wasser (g)
64
Eiweiß (g)
9
Fett (g)
< 1
Kohlenhydrate (g)
20
Ballaststoffe (g)
4
Vitamin A (RÄ) (µg)
6
Niacin (mg)
2,1
Folsäure (µg)
56
Vitamin C (mg)
< 1
Kalium (mg)
336
Natrium (mg)
14
Calcium (mg)
28
Magnesium (mg)
52
Phosphor (mg)
164
Eisen (mg)
3,0


Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Kühl und trocken aufbewahrt, können Linsen bis zu einem Jahr gelagert werden. Linsen, deren Farbe bei der Ernte noch grün bzw. oliv ist, können während der Lagerung braun werden. Das ist aber nicht schlimm, denn die Kochfähigkeit und der Geschmack der Linsen wird nicht beeinflusst.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchten, braucht man Linsen vor dem Kochen nicht einzuweichen. Würzen sollte man sie, wie bei allen Hülsenfrüchten, erst nach dem Garen, da die Samen sonst nicht weich kochen.

Linsen müssen etwa 45 bis 60 Minuten kochen, rote Linsen nur ca. 30 Minuten. Je älter die Samen sind, desto länger dauert es bis sie weich werden. Weitere Zubereitungstipps finden Sie in dem allgemeinen Kapitel "Hülsenfrüchte".

Linsensuppe und Linseneintopf sind wohl die bekanntesten Linsengerichte. Linsen eignen sich aber auch als Gemüsebeilage oder für Salate. Es gibt unzählige Rezepte, nach denen man sie zubereiten und genießen kann. Probieren Sie doch z.B. einmal einen lauwarmen Linsensalat mit Kartoffeln und Fetakäse.

Industriell werden Linsen in Dosen zu Suppen sowie mit Fleisch, Kräutern und Gewürzen zu Fertiggerichten verarbeitet.

Würztipp


Lorbeer, Thymian, Majoran, Dill, Zitrone, Petersilie, Gewürznelke und Knoblauch aber auch orientalische Gewürze wie Kreuzkümmel, Ingwer, Koriander und Sojasoße schmecken gut zu Linsen.

 

 

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  Dieser Artikel wurde verfasst von

         

 


 

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