Gemüse : Handelsübliche Gruppen

 

Reisbohne

 

Botanisch: Phaseolus pubescens; Synonym: Vigna umbellata

Engl.: climbing-mountain-bean, oriental-bean

Familie: Bohne

 

Die Reisbohne stammt aus Indien, Zentral- und Südchina, Burma, Malaysia und den Philippinen. Diese Länder sind auch heute noch die Hauptanbaugebiete. Dort wächst sie in Höhen bis 1800 m.

Verfügbarkeit


Reisbohnen werden meist als Trockenspeisebohnen verkauft und sind daher das ganze Jahr über erhältlich.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Die Reisbohne wächst an rankenden, bis zu 3 m hoch werdenden, haarigen und gefurchten Stängeln. Die schlanken Hülsen werden 6 bis 12 cm lang und ca. einen halben cm breit. Sie enthalten 6 bis 12 sehr kleine (5 bis 8 mm lange), längliche Samen, bzw. Bohnen. Diese sind von gelber bis braunroter oder schwarzer Farbe und können auch gesprenkelt sein. Innerhalb der Art gibt es etliche Sortengruppen, innerhalb derer wieder viele Sorten identifiziert werden können. Hauptunterscheidungsmerkmale sind die Blüten und Blätter.

Inhaltsstoffe


Im Allgemeinen sind Bohnen nährstoffreich. Sie liefern hochwertiges pflanzliches Eiweiß, sind kohlenhydratreich und fettarm (bis auf die Sojabohne).

Sie enthalten nennenswerte Mengen an Vitaminen, v.a. Vitamin B1, und Mineralstoffen, besonders Kalium und Magnesium. Des Weiteren ist ihr Gehalt an Eisen zu nennen. Neben diesen Nährstoffen enthalten vor allem die Schalen der Bohnen beachtliche Mengen an Ballaststoffen, die für eine intakte Darmtätigkeit sorgen.

Ebenso zu erwähnen ist der Gehalt der Bohnen an sekundären Pflanzenstoffen, hier vor allem Phytoöstrogene, Saponine und Protease-Inhibitoren.

Reife Samen der Reisbohne enthalten 20 bis 22 % hochwertiges Eiweiß.

Nie sollte man Bohnen roh verzehren. In diesem Zustand enthalten sie einen gesundheitsschädlichen Eiweißstoff, der zu Magen- und Darmbeschwerden führt, die sogar tödlich ausgehen können. Durch 15-minütiges Kochen oder Milchsäuregärung wird dieser Stoff aber zerstört.

Schadstoffe


Wie alle Bohnen enthalten rohe Reisbohnen den giftigen Eiweißstoff Phasin, der Erbrechen, Durchfall, Magen- und Darmbeschwerden hervorrufen und sogar zum Tod führen kann. 15-minütiges Kochen oder Milchsäuregärung zerstören diesen Stoff aber, sodass man die Bohnen ohne Bedenken genießen kann.

Getrocknete Bohnen müssen im Allgemeinen vor dem Kochen etwa 12 Stunden eingeweicht werden. Die Garzeit beträgt dann etwa 1 bis 1,5 Stunden. Weitere Tipps zur Zubereitung werden im allgemeinen Kapitel „Hülsenfrüchte“ gegeben.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Hauptsächlich wird die Reisbohne als Trockenbohne verwendet. Sie kommen in Suppen oder auf Hülsenfruchtplatten zum Einsatz. Da sie besonders klein sind werden sie in den Anbauländern z. T. anstelle von gekochtem Reis verzehrt.
Auch für die Anzucht von Sprossen, als Viehfutter und Gründünger werden sie benutzt. Die unreifen Hülsen und die Blätter können gekocht und als Gemüse gegessen werden.

Lagerung

Wenn man Trockenbohnen kühl und trocken aufbewahrt, können sie lange gelagert werden.

 

 

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