Transport


Der Transport von Obst und Gemüse nach der Ernte sollte grundsätzlich zügig und logistisch geplant verlaufen. Es ist wichtig, dass es nicht beschädigt und nur geringen mechanischen Belastungen ausgesetzt wird.

Da Obst und Gemüse auch nach der Ernte ein „lebendes" Produkt ist, laufen Stoffwechselvorgänge weiter ab. Um die damit einhergehenden Qualitätsverlust so gering wie möglich zu halten, muss Obst und Gemüse unter optimalen klimatischen Bedingungen transportiert werden. Diese Notwendigkeit ist allerdings stark abhängig von der Dauer des Transportes. Für die verschiedenen Obst- und Gemüsearten gelten unterschiedliche optimale klimatische Bedingungen während des Transportes und der Lagerung.

 

Von Vorteil ist es, wenn die Waren direkt nach der Ernte verpackt werden. Hierdurch werden Verletzungen an der Oberfläche von Obst und Gemüse verhindert, eine schnelle Einlagerung und Klimatisierung möglich.

 

Witterungseinflüsse wie starke Sonneneinstrahlung und Niederschlag führen zu Qualitätseinbußen durch vorzeitige Welke, Reife oder Alterungserscheinungen bzw. Fäulnis durch Feuchtigkeitseintritt.

 

Zwischen den einzelnen Paletten und Kisten muss beim Transport Luft strömen können, damit sich Wärme und gebildetes Ethylen nicht staut und somit zum Verderb der Ware führt.  Um eine gute Luftströmung zwischen einzelnen Paletten zu gewährleisten, sollten besonders bei ungekühlten Transporten und intensiv atmenden Produkten durchgehende Hohlräume zwischen den einzelnen Paletten bestehen. Werden Produkte über einen längeren Zeitraum transportiert, sollten sie zusätzlich vorgekühlt werden.

 

Obst und Gemüse wird zum Transport in Stiegen, Körbe, Einwegkartons oder Faltschachteln verpackt. Einige Arten können auch in Gewebenetzsäcken aus Kunststoff transportiert werden. Diese Methode eignet sich allerdings nur für weniger empfindliche Arten.

Wichtig ist, dass alle  verwendeten Materialen für den Einsatz bei Lebensmitteln zugelassen sind.

 

Die verwendeten Transportfahrzeuge sollten über eine Wärmedämmung und möglichst über Kühlmöglichkeiten verfügen, da es durch die Atmung von Obst und Gemüse zu einem Temperaturanstieg im Lagerraum kommt.

Die Transportfahrzeuge sollten einen ständigen Luftstrom im Lagerraum ermöglichen um Qualitätsverluste durch Wärme und Ethylen zu minimieren.

Zu den Außenwänden und zur Kühlmaschine muss ein ausreichender Abstand eingehalten werden. Paletten dürfen außerdem nicht zu nah an der Kühlmaschine abgestellt werden, da es zu Frostschäden kommen kann und gleichzeitig zu schneller ablaufenden Reifevorgänge an der Ware, die  im hinteren Teil lagert.

Bei einem gemischten Transport, muss auf eine Trennung von ethylenempfindlichen und ethylenunempfindlichen Arten geachtet werden.

Die Ware muss in Transportfahrzeugen weiterhin vor Kippen und Verrutschen gesichert sein.

 

 

Umweltauswirkungen

 

Die Erwartung des Verbrauchers, dass Ost und Gemüse auch außerhalb der jeweiligen Saison verfügbar sein soll sowie der gestiegene Verzehr von Produkten, die aus klimatischen Gründen nicht in Deutschland angebaut werden können, führen zu einem Anstieg der Transportwege und belasten somit die Umwelt.

Allerdings müssen Äpfel die beispielsweise in Neuseeland angebaut werden, in der Klimabilanz nicht sehr viel schlechter abschneiden, als Äpfel, die in Deutschland geerntet und anschließend drei Monate in einem Kühlhaus eingelagert werden. Dieser Vergleich gilt allerdings nur dann, wenn Äpfel mit dem Schiff transportiert werden. Flugware hingegen belastet das Klima erheblich.

In Deutschland ist es noch nicht üblich Flugware deutlich zu kennzeichnen. Es muss lediglich das Herkunftsland gekennzeichnet werden, das sagt allerdings noch nicht über den Transport aus.