Obst

 

Berberitze

 

Synonyme: Sauerdornbeere, Essigbeere, Dreidornbeere, Sandholzbeere, Spitzbeere, Hageldornbeere

botanisch: Berberis vulgaris

englisch: barberry

 

Ursprünglich stammt die Berberitze aus Asien. War sie früher in Europa, Vorder- und Mittelasien weit verbreitet, tritt sie heute weniger häufig auf. Überwiegend ist sie als Heckenbusch und Ziergewächs zu finden, selten als Wildbestand. In Nordrhein-Westfalen steht die Berberitze sogar auf der roten Liste der gefährdeten Pflanzen.

Verfügbarkeit


Die Beeren der Berberitze reifen im Oktober.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Der Berberitzenstrauch bevorzugt das Wachstum auf sandigem, kalkhaltigem und trockenem Boden. Er erreicht eine Größe von rund drei Metern. Die dornigen Zweige wachsen rutenförmig und sind mit einer grau-gelben Rinde überzogen. Sie tragen 2-4 cm lange, elliptisch geformte Blätter. Die gelben Blüten wachsen in Trauben an den Zweigen. Sie haben einen unangenehmen Geruch.

Im Herbst reifen die Beeren heran. Sie haben eine längliche Form und sind rot gefärbt. Der saure Geschmack ist wohl namensgebend gewesen (Sauerdornbeere).

Inhaltsstoffe


In 100 g Berberitze sind ca. 30 mg Vitamin C enthalten, das ist etwa ein Drittel der empfohlenen Tagesdosis (Deutsche Gesellschaft für Ernährung).

Schadstoffe


In den Blättern und der Rinde der Berberitze sind die leicht giftigen Alkaloide Berberin, Oxyberberin und Bervulcin enthalten. Symptome einer Vergiftung können Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Benommenheit, Nierenreizungen, Atemnot, Nasenbluten sowie Krämpfe sein. In den Früchten hingegen sind die Alkaloide nicht vertreten, sie können bedenkenlos verzehrt werden. Auch die Blüten sind alkaloidfrei.

Der Strauch ist ein Zwischenwirt für Getreiderost, der das Getreidekorn befällt. Als dies im 18. Jahrhundert bekannt wurde, wurde die Berberitze großflächig ausgerottet. Heute ist es verboten sie in Getreideanbaugebieten anzupflanzen.

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Wie alle Beeren, sollten auch die Beeren der Berberitze nicht zu lange gelagert werden. Bewahren Sie sie am besten in einem großzügigen Behälter im Kühlschrank auf. Möchten Sie die Beeren einfrieren, empfiehlt es sich sie auf einem Blech liegend gefrieren zu lassen und erst anschließend in einen Gefrierbeutel zu füllen. Frische Beeren sollten in jedem Fall alsbald weiterverarbeitet werden.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Das Alkaloid Berberin hat nicht nur eine schädigende Wirkung, sondern wird auch zu therapeutischen Zwecken genutzt. Dosen bis 500 mg können gut vertragen werden. Bei Cholera und Amöbiasis finden geringere Mengen (60-300 mg) Verwendung bei Erwachsenen.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Berberitze eignet sich für die Herstellung von Marmelade, die nicht nur als Brotbelag herrlich schmeckt, sondern auch für Kuchenfüllungen und Tortenbodenbelag geeignet ist. Auch Saft und Sirup lassen sich aus den Beeren zubereiten. Der Saft wurde früher als Ersatz für Zitronen genutzt.

Getrocknete Berberitze ist Bestandteil verschiedener Früchtetee-Mischungen.

In der orientalischen Küche sind Reis- und Fleischgerichte mit Berberitze beliebt, ebenso wie säuerliche Desserts.

Würztipp


Zum Würzen eignen sich besonders gut Zimt, Pfeffer, Minze und Orange.

 

 

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