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Kürbiskern

 

Synonyme: Babenkern, Jonaskern, Peponensamen, Herkulessamen, Plumperskern

botanisch: Semen Cucurbitae, Cucurbitae semen

englisch: Pumpkin seed


Kürbiskern

 

Kürbiskerne sind die Samen verschiedener Speisekürbisarten z. B. Cucurbita pepo.
Die Heimat der Kürbisgewächse ist wahrscheinlich das Gebiet von Mittelamerika bis zum östlichen Nordamerika. Die Indianer kultivierten den bitter schmeckenden Wildkürbis zu essbaren Früchten.

Kurz nach der Entdeckung Amerikas kam der Kürbis auch nach Europa, ein erwähnenswerter Anbau fand erst im 17. und 18. Jahrhundert statt. Kürbiskerne, mit Schale

Als Nutzpflanze wird der Kürbis heute hauptsächlich in Staaten der ehemaligen Sowjetunion, in den USA, China, Ägypten und Österreich angebaut. Hauptanbieter der Kürbiskerne sind Österreich (Steiermark) und Ungarn.

Verfügbarkeit


Kürbisse werden im Oktober geerntet. Die Kerne werden herausgelöst, gereinigt und bei 30 bis 40°C getrocknet. Die geschälten Samen sind ganzjährig verfügbar.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Die einjährige Pflanze des Speisekürbis besitzt am Boden rankende Stängel, die bis 2 cm dick und bis zu 8 m lang werden können. Die großen Blätter sind herzförmig und borstig behaart. Im Juni bis September trägt die Pflanze große, gelbe, trichter- oder glockenförmige Blüten. Aus ihnen entwickeln sich gelbe, runde oder längliche Früchte mit zahlreichen Kürbissamen.

Die vollreifen Samen sind oval, an einer Seite zugespitzt, stark abgeflacht und werden etwa 1,5 bis 2,5 cm lang und 1 bis 1,5 cm breit. Unter einer weißliche, ledrige Schale befindet sich der Kürbiskern. Die Kerne sind bei den meisten Kürbisarten weißlich, nur beim "Steirischen Ölkürbis" (Curcurbita pepo L. convar citrullinina var. styriaca) sind sie oliv bis dunkelgrün.

Kürbiskerne schmecken nussartig, mild, ölig und leicht süß.

Inhaltsstoffe


Kürbiskerne haben - wie alle anderen Saaten - nur einen geringen Wassergehalt. Gleichzeitig enthalten sie viel Fett und Eiweiß, das macht sie kalorienreich. Sie sind ballaststoffreich und besitzen einen sehr hohen Gehalt an Eisen und reichlich Magnesium, Kalium und Vitamin E.

Die Kerne enthalten außerdem Säuren, Harze, Lecithin, Phytosterine und Selen.

100 g enthalten:

 
Kürbiskerne
Energie (kcal)
560
Wasser (g)
2
Eiweiß (g)
24
Fett (g)
46
Kohlenhydrate (g)
14
Ballaststoffe (g)
9
Vitamin A (RÄ) (µg)
38
Vitamin E (mg)
4
Vitamin B1 (mg)
0,2
Vitamin B2 (mg)
0,3
Niacin (mg)
8
Vitamin B6 (mg)
0,1
Folsäure (µg)
50
Kalium (mg)
814
Natrium (mg)
18
Calcium (mg)
41
Magnesium (mg)
402
Eisen (mg)
12,5
Gesättigte
Fettsäuren (g)
9,4
Einfach ungesättigte
Fettsäuren (g)
10,6
Mehrfach ungesättigte
Fettsäuren (g)
23,6


Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Die Kerne sollten in einem luftdicht verschlossen Behälter kühl und dunkel aufbewahrt werden.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Bei uns werden hauptsächlich schalenlose Kürbiskerne angeboten. Die Kerne werden besonders zur Herstellung von Brot und Brötchen verwendet, häufig auch als Dekor auf der Backwarenoberfläche. Aber auch süße Backwaren, beispielsweise Nuss-Apfelkuchen können mit Kürbiskernen verfeinert werden. Das Aroma der Kerne schmeckt nussartig und intensiver, wenn die Samen vor dem Gebrauch in einer trockenen Pfanne kurz geröstet werden.

Sie können über Salat, Suppe oder Auflauf gestreut werden, schmecken zu Gemüsegerichte, Risotto oder im "Pesto".Häufig sind Kürbiskerne auch in Müslimischungen enthalten.

Besonders auf den Balkanländern und am Mittelmeer werden auch die ungeschälten Samen gerne geröstet und gesalzen als Knabberartikel gegessen.

Kürbiskerne, schalenlose Sorte Aus Kürbiskernen wird auch Speiseöl gewonnen. Kaltgepresste Öle sind grünlich, mit einem leicht nussartigen Aroma und eignet sich gut zum Marinieren. Die Samen werden vor dem Rösten häufig vorsichtig erwärmt oder geröstet und geschält.

Heißgepresstes Öl besitzt eine dunkelgrün-bräunliche Farbe und einen intensiven nussartigen Geruch. Dunkles Kürbiskernöl wird besonders in Österreich und Ungarn als Würzöl beispielsweise für Salate, Dips, Saucen, Kartoffelpüree oder in Gerichten anstelle von Kürbiskernen genutzt es darf aber nicht stark erhitzt werden.

Sonstiges


Kürbiskerne werden in der Naturheilkunde zur Behandlung von Blasenschwäche und Prostataleiden verwendet.

Zur Gewinnung von Speiseöl eignen sich besonders die Samen der Kürbissorte Curcurbita pepo L. convar citrullinina var. styriaca, der sogenannte "Steirische Ölkürbis". Er liefert weichschalige Samen, die auch als "schalenlos" bezeichnet werden.

 

 

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