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Süßkartoffel

 

Synonyme: Batate, Weiße Kartoffel, Knollenwinde, Patatas

botanisch: Ipomoea batatas

englisch: sweet potato


Süßkartoffel

 

Die Süßkartoffel ist ursprünglich in Mittel- und Südamerika beheimatet und wird vor allem in den Tropen und auch in den Subtropen angebaut. Befreite Sklaven brachten die Knolle von Amerika nach Afrika. Zu den heutigen Anbaugebieten gehören Südamerika, Westafrika, der Süden der USA und der arabische Raum sowie Indonesien, Japan und China.

In Europa wächst die Süßkartoffel in Spanien und Portugal. Hauptlieferanten für den deutschen Handel sind jedoch Brasilien und Israel.

In den Hauptanbaugebieten zählt die Süßkartoffel zu den wichtigsten Nahrungsmitteln und hat dort den gleichen Stellenwert wie die Kartoffel bei uns. Zusätzlich wird sie als Futtermittel eingesetzt.

Verfügbarkeit


Die Ernte findet ganzjährlich statt, daher können Süßkartoffeln auch das ganze Jahr über angeboten werden. Hierzulande sind sie mittlerweile verstärkt zu finden und das nicht mehr nur in afro-asiatischen Geschäften.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Nicht nur das ähnliche Aussehen mit der Kartoffel hat der Süßkartoffel ihren Namen gegeben, auch Wachstum und Inhaltsstoffe sind mit der Kartoffel zu vergleichen. Dabei gehört die Süßkartoffel botanisch zu einer anderen Familie, zu den Windengewächsen, und sie kann wegen ihrer anspruchslosen Bedingungen an die Umgebung in den Tropen und den Subtropen angebaut werden.

Die Pflanze wächst buschig und kriechend auf dem Boden und bildet unterirdisch an Wurzelstöcken Knollen aus, die Süßkartoffeln. Diese sind meist spindel- oder walzenförmig und haben eine weißliche, gelbliche, rötliche oder bräunliche Rinde. Die Oberfläche ist stets uneben, niemals glatt. Bei uns werden die Süßkartoffeln mit roter Rinde am häufigsten angeboten. Eine Knolle kann im Durchschnitt 1 kg schwer werden, doch nur solche mit einem Gewicht bis maximal 500 g sind für den Verkauf hierzulande interessant.

Das Innere der Knollen ist leicht mehlig, schleimig und weißlich bis gelblich oder hellrot gefärbt. Im Geschmack sind Süßkartoffeln, wie der Name es bereits verrät, angenehm süßlich, ihr Geschmack erinnert zudem an den von Kastanien. Am aromatischsten sind die roten Sorten.

Inhaltsstoffe


Ein hoher Zucker- und Stärkegehalt ist bezeichnend für Süßkartoffeln, doch er ist hohen Schwankungen ausgesetzt. Der Gehalt variiert in Abhängigkeit vom Anbaugebiet - in den Tropen ist der Gehalt an Zucker höher als in den Subtropen. Genau umgekehrt verhält sich der Stärkegehalt.

Süßkartoffeln liefern zudem beträchtliche Mengen an Carotinoiden.

100 g enthalten:


Süßkartoffel, frisch
Energie (kcal)
111
Wasser (g)
69
Eiweiß (g)
1,6
Fett (g)
< 1
Kohlenhydrate (g)
24
Ballaststoffe (g)
3,1
β-Carotin (mg)
8,6
Vitamin C (mg)
30
Vitamin E (mg)
4,6
Folsäure (μg)
12
Kalium (mg)
413
Calcium (mg)
35
Magnesium (mg)
25
Phosphor (mg)
45
Eisen (mg)
0,9


Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Süßkartoffeln noch fest sind, ältere werden weich, runzelig oder welk.

Die Lagerfähigkeit ist nur begrenzt, weil die Knollen einen recht hohen Wassergehalt haben. Wie Kartoffeln sollten Sie möglichst an einem kühlen, dunkeln und trockenen Ort gelagert werden, der gut belüftet ist. Weil sie frostempfindlich sind, sollten die Temperaturen 5°C nicht unterschreiten.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


In einigen tropischen Ländern sind die Frauen davon überzeugt, dass Süßkartoffeln das Blut reinigen und den Eisengehalt positiv beeinflussen. Besonders für schwangere Frauen sollen sie gut sein. Wissenschaftlich ist keine der beiden Wirkungen bewiesen, zumal die Eisenkonzentration in Süßkartoffeln recht gering ist.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Süßkartoffeln können wie Kartoffeln verwendet werden. Dazu werden sie geschält, oder gründlich gewaschen und mit der Schale zubereitet. Wie bei der Kartoffel auch, sind hier die meisten Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Die Knollen können gekocht und als Bratkartoffeln angebraten werden. Beliebt ist auch die Zubereitung als Folienkartoffel. Besonders gut sollen sie schmecken, wenn sie in heißer Asche gegart werden. Doch sie sind auch für Reibekuchen und Kartoffelpüree gut geeignet, besonders die weiße Sorte empfiehlt sich für Reibekuchen.

Bei der klassischen Zubereitung werden geschälte Süßkartoffeln mehrfach mit der Gabel angestochen, mit Öl eingerieben und mit Folie umwickelt gegart. Anschließend werden sie zu einem Püree verarbeitet, dass mit Kräutern und Sahne oder Milch abgeschmeckt und in einer Auflaufform erneut gebacken wird, bis sich eine krosse Kruste gebildet hat. Dieses Püree passt zu vielen verschiedenen Gerichten, reichen Sie es zu Fisch, Fleisch und Wild. Es kann ungebacken zudem als Grundlage für Spätzle, Knödel und Gnocchi dienen. Weiterhin lassen sich süße Speisen wie Kuchen und Schupfnudeln aus den Knollen zubereiten.

Auch dünn geschnittene Süßkartoffelscheiben, die durch Tempura-Teig gezogen und frittiert werden, können sehr schmackhaft sein.

In der Lebensmittelindustrie finden Süßkartoffeln ebenfalls Verwendung. Wegen des hohen Stärkegehaltes dienen sie der Stärkegewinnung und werden außerdem für die Herstellung von Flakes, Branntwein, Zuckersirup und Spiritus eingesetzt. In Westindien werden sie bei der Produktion des alkoholischen Getränkes „Mobby“ und in Lateinamerika für „Marmoda“ verwendet. Aus der Knolle lassen sich haltbare Konzentrate herstellen, die für die Truppenernährung geeignet sind.

Würztipp


Herzhaft Gerichte lassen sich mit Rosmarin, Thymian, Basilikum, Petersilie, Knoblauch, Lorbeer, Paprikapulver, Muskat oder Salbei abrunden. Zu Süßspeisen passen Vanille, Zimt, Limette und Orange.

Sonstiges


In den USA ist die Süßkartoffel ein fester Bestandteil des Thanksgiving Day-Essens.

 

 

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