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Buchecker

 

botanisch: Fagus sylvatica L. (Rotbuche)

englisch: beechnut


Buchecker

 

Bucheckern sind die Nüsse der Rotbuche. Im 19. Jahrhundert wurden sie, bzw. das aus ihnen gewonnene Öl, häufiger verzehrt. Später nur noch in Krisenzeiten, zum Beispiel um während des Krieges oder danach Öl und Ersatzkaffee herzustellen. Heute verwendet man Bucheckern eigentlich kaum noch, da sie leicht giftig sind und Erbrechen mit Bauchschmerzen verursachen können.
Die Rotbuche wächst auf lehmigen Böden in Wäldern, Gärten oder an Straßenrändern. Man findet sie in den nördlichen, gemäßigten Zonen Europas, Amerikas und Asiens.

Verfügbarkeit


Frische Nüsse können im Oktober gesammelt werden.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Bucheckern sind die dreikantigen braunen Nüsse von Rotbuchen. Sie stecken meist zu zweit in einem ebenfalls braunen, verholzten Fruchtbecher mit weichen Stacheln. Dieser platzt im Verlauf der Reife auf und die Samen fallen zu Boden. Der Fruchtbecher folgt später.

Inhaltsstoffe


100 g roher Bucheckern enthalten:


Bucheckern, roh
Energie (kcal) 588
Wasser (g) 6,6
Eiweiß (g) 6,2
Fett (g) 47,6
- Davon gesättigte Fettsäuren (g) 5,8
- Davon einfach ungesättigte Fettsäuren (g) 22
- Davon mehrfach ungesättigte Fettsäuren (g) 19,8
Kohlenhydrate (g) 29,8
Ballaststoffe (g) 3,7
Vitamin B1 (mg) 0,5
Vitamin B2 (mg) 0,2
Vitamin B3/ Niacin (mg) 2
Vitamin B6 (mg) 0,3
Vitamin E (mg) 2
Eisen (mg) 7
Zink (mg) 10
Kalium (mg) 700
Natrium (mg) 3
Calcium (mg) 1
Kupfer (mg) 3
Oxalsäure (g) 2,95


100 g des Öls enthalten:


Bucheckernöl
Gesättigte Fettsäuren (g) 10 - 12
Ölsäure (g) 45 - 57
Linolsäure (g) 33 - 38


Schadstoffe


Bucheckern enthalten den giftigen Wirkstoff Fagin. Bei übermäßigem Genuss der Nüsse führt er zu leichten Vergiftungserscheinungen mit Erbrechen und Bauchschmerzen. Durch Rösten kann jedoch ein Großteil des Wirkstoffes abgebaut werden. Gleichzeitig entsteht so ein besseres Aroma.
Daneben enthalten die rohen Nüsse auch Alkaloide und Saponine, welche vor allem bei empfindlichen Personen oben beschriebene Symptome verursachen können. Aber auch Alkaloide und Saponine werden beim Erhitzen zerstört.
Die giftige Oxalsäure jedoch nicht. Sie ist es, die letztlich den Verzehr von Bucheckern einschränkt. Oxalsäure kommt auch in anderen Lebensmitteln vor, wie zum Beispiel in Rhabarber, Mangold, Spinat, Petersilie, Sauerampfer, schwarzem und Pfefferminztee und Schokolade oder Kakao. Sie verursacht, wird sie in größeren Mengen aufgenommen, eine Verarmung von Calcium im Gewebe und in den Knochen, welche in schweren Fällen eine Schädigung des Herzens und Lähmungserscheinungen zur Folge haben kann. Auch leichte Vergiftungen mit Oxalsäure führen aber schon zu Nierenschäden. Bucheckern sind daher besonders bei Gicht, Arthritis und Nierenerkrankungen schädlich. Außerdem hemmt Oxalsäure die Aufnahme von Eisen aus Lebensmitteln.

Hinsichtlich der Menge roh verzehrter Nüsse, die noch unbedenklich erscheint, gibt es viele unterschiedliche Aussagen. Einigkeit herrscht jedoch in der Hinsicht, dass besondere Vorsicht bei Kindern geboten ist.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Früher gewann man aus den Stämmen und Zweigen der Buchen ein Extrakt, welches aufgrund seiner desinfizierenden Wirkung geschätzt wurde. So fand es Anwendung bei Hautkrankheiten, aber auch bei Gicht und Rheuma.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Da rohe Bucheckern Stoffe enthalten, die bei dem Verzehr größerer Mengen Vergiftungserscheinungen hervorrufen können, sollte ihr Genuss auf wenige Früchte beschränkt bleiben.
Geröstet oder gebacken können Bucheckern geknabbert oder für Kuchen verwendet werden. In jedem Fall ist es ratsam, gleichzeitig Milchprodukte zu sich zu nehmen: sie binden die Oxalsäure, sodass diese nicht mehr so viel Schaden im Körper anrichten kann.
Die Kerne enthalten bis zu 46 % eines hellgelben Öls. Es schmeckt mild und ist recht lange haltbar. Durch Pressen kann es aus den Bucheckern gewonnen werden. Die Oxalsäure bleibt dabei im Presskuchen zurück.

 

 

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