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Buchweizen

 

Synonyme: Heidenkorn, Gricken, Grücken, Schwarzes Welschkorn, Tatarenkorn, Türkenkorn

botanisch: Fagopyrum esculentum

englisch: buckwheat


Buchweizen

 

Seinen Ursprung hat Buchweizen in Zentralasien von wo er nach Indien und im Mittelalter von Tataren und Sarazenen nach Europa gebracht wurde. Die Bezeichnungen Heidenkorn, Türkenkorn oder Tatarenkorn deuten darauf hin, dass der Buchweizen von heidnischen Völkern als Kulturpflanze von andern Völkern übernommen wurde.

Erstmals erwähnt wurde er in Deutschland im Jahr 1396. Der Anbau in deutschen Gebieten hat sich im 17. und 18. Jahrhundert ausgedehnt, hauptsächlich jedoch in nördlichen Regionen und Mittelgebirgslagen. Neben der Nutzung für die menschliche Ernährung wurde er auch als Tierfutter angebaut. Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Buchweizen jedoch von der Kartoffel verdrängt.

Heute wird er in vielen Regionen angebaut. Die Vereinigten Staaten, Kanada, Brasilien und Südafrika produzieren hauptsächlich für den Export. In Deutschland verkaufte Ware wird überwiegend aus den eben genannten Regionen sowie aus China und Polen bezogen.

Verfügbarkeit


Es gibt etwa 15 Buchweizenarten und -unterarten, von denen der Wilde, der Gewöhnliche und der Tatarische Buchweizen am weitesten verbreitet sind. Der Gewöhnliche Buchweizen wird überwiegend zur Körnerproduktion angebaut, der Tatarische Buchweizen traditionell in Gebirgslagen in China, Indien und Nepal.

Die einjährige Pflanze, die von Mai bis August ausgesät wird, reift sehr schnell. Geerntet werden die Samen meist im September. In getrockneter Form ist Buchweizen das ganze Jahr erhältlich.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Buchweizen gehört der Familie der Knöterichgewächse an. Die Pflanze kann eine Höhe von 40-100 cm erreichen und trägt weiße bis rosafarbenen Blüten, die stark duften. Die Körner bzw. Samen gehören botanisch zu den Nüssen, dennoch werden sie meist als Körner bezeichnet, was an ihrer Zugehörigkeit zu den Pseudogetreiden liegen dürfte.

Ihren Namen haben sie der Ähnlichkeit mit dem Samen der Buche zu verdanken, den Bucheckern. Diese weisen wie der Buchweizen auch eine dreieckige Form auf und sind dunkelbraun.

Der Geschmack der Samen ist angenehm nussig.

Buchweizen zeichnet sich besonders durch seine kurze Vegetationszeit aus. Auf sandigem und kargem Boden kann er gut gedeihen. Bevorzugt wächst er in warmem und trockenem Klima, gegenüber Kälte ist er sehr empfindlich. Der in Deutschland verkaufte Buchweizen wird aufgrund der Klimaansprüche überwiegend importiert, da die Erträge hierzulande eher gering ausfallen.

Inhaltsstoffe


Den Ballaststoffgehalt betreffend ist Buchweizen Getreide und den anderen Pseudogetreidearten unterlegen und weist einen eher geringen Gehalt auf.

Wie Amaranth und Quinoa ist auch Buchweizen reich an der essentiellen Aminosäure Lysin, aber auch an Tryptophan. Deren Aufnahme ist von Bedeutung, weil aus Tryptophan Niacin gebildet werden kann.

Wichtige enthaltene Mineralstoffe sind Kalium, Eisen, Phosphor und Magnesium. An Vitaminen sind Vitamin B1, Niacin und Pantothensäure in nicht unwesentlichen Mengen vorhanden.

Buchweizen ist glutenfrei und eignet sich demnach in der Ernährung von Zöliakiekranken.

100 g enthalten:


Buchweizen, volles Korn
Buchweizen, geschält
Buchweizen-vollkornmehl
Energie (kcal)
340
340
341
Wasser (g)
6,6
13
14
Eiweiß (g)
9
9
11
Fett (g)
1,7
1,7
2,7
Kohlenhydrate (g)
71
71
67
Ballaststoffe (g)
9,9
3,7
3,6
Vitamin B1 (mg)
0,6
0,2
0,6
Niacin (NÄ) (mg)
5
5
5,4
Pantothensäure (mg)
1,2
1,2
1,5
Kalium (mg)
400
324
680
Magnesium (mg)
130
85
50
Eisen (mg)
3,1
3,2
2,2
Phosphor (mg)
290
254
263


Schadstoffe


Der rote Farbstoff in der Fruchtschale, das Fagopyrin, macht die Haut gegenüber Sonnenlicht empfindlich. Geschälter Buchweizen ist frei von Fagopyrin und sollte ungeschältem vorgezogen werden.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Die Blätter und Blüten der Pflanze gelten als wirkungsvolle Medizin. Sie enthalten Rutin, ein Flavonoid, das die Elastizität von Blutgefäßen erhalten soll. Buchweizentee und rutinhaltige Präparate werden deshalb zur Behandlung und Vorsorge von Gefäßerkrankungen und Venenleiden eingesetzt.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Buchweizen ist das bekannteste Pseudogetreide in Deutschland und eignet sich hervorragend für die Verarbeitung zu Grützen, Flocken und Mehlen. Gekocht kann er ähnlich wie Reis zu den verschiedensten Gerichten als Beilage serviert werden. Beim Kochen schleimt er jedoch sehr stark und sollte aus diesem Grund vor und nach dem Kochen gut abgespült werden.

Aus Buchweizenmehl lassen sich köstliche Pfannkuchen und Fladen mit einem sehr leichten und flaumigen Teig backen. Es eignet sich zusätzlich für die Zubereitung von Suppen, Grützen und Klößen.

Sonstiges


Verglichen mit anderem Getreide hat Buchweizen einen vergleichsweise hohen Sättigungswert. In einer energiebewussten Ernährung kann der Einsatz von Bedeutung sein.

Honig von Bienen, die den Nektar der Buchweizenblüte sammeln, ist sehr aromatisch.

 

 

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