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Hafer

 

botanisch: Avena sativa

englisch: oat


Hafer

 

Zum Anbau in kühlerem und gemäßigtem Klima eignet sich Hafer besonders. Er ist dürreempfindlich und benötigt viel Wasser, ansonsten ist er eher anspruchslos. Angebaut wird Hafer daher überwiegend in feuchten und kälteren Gebieten in Europa und Amerika.

Der Anbau begrenzt sich zumeist auf Sommerhafer, wobei ein Großteil der Produktion in die Tiernahrung fließt und vor allem an Pferde und Geflügel verfüttert wird.

Verfügbarkeit


Mehr als 30 verschiedene Sorten sind bekannt, die sich in Sommer- und Winterhafer unterteilen. Überwiegend angebaut wird der Saathafer. Nackthafer, dessen Ursprung in China liegt, kommt eine eher geringe Bedeutung zu.

Nach der Ernte im August und September ist er das ganze Jahr über erhältlich. Im Vergleich zu anderen Getreidesorten ist Hafer jedoch vergleichsweise kurz verzehrsfähig. Er sollte nicht älter als 2 Jahre sein, der relativ hohe Fettanteil ist Grund dafür.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Die Pflanze unterscheidet sich auf den ersten Blick von anderen Sorten. Sie hat keine Ähren, sondern Rispen, die jeweils 20 Ähren mit je zwei Körnern tragen.

Die lang gestreckt und behaarten Körner erinnern in ihrer Form an eine Spindel. Ihre Farbe variiert je nach Sorte zwischen weiß, gelb, braun und schwarz (Weiß-, Gelb-, Braun- und Schwarzhafer).

Inhaltsstoffe


Hafer enthält zwar nur wenig Gluten, ist aber dennoch nicht für Zöliakiekranke geeignet.

Er ist das Getreide mit dem höchsten Fettgehalt. Aufgrund seiner relativ hohen Eiweißgehalte sowie der hohen Gehalte an ungesättigten Fettsäuren, Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen wird er als eine der nährwertreichsten Getreidearten angesehen.

Besonders für Eisen und Magnesium sowie Vitamin B1, Vitamin K und Biotin stellt Hafer einen wichtigen Lieferanten dar.

Die Fettsäurezusammensetzung erweist sich als äußerst günstig.

100 g enthalten:


Hafer, ganzes Korn
Haferflocken
Hafermehl
Energie (kcal)
353
370
391
Wasser (g)
13
10
9,4
Eiweiß (g)
12
12,5
14,9
Fett (g)
7,1
7
7,2
Kohlenhydrate (g)
60
63
67,9
Ballaststoffe (g)
5,6
5,4
k.A.*
Vitamin B1 (mg)
0,5
0,6
0,5
Vitamin B6 (mg)
1
0,2
0,2
Vitamin K (μg)
50
63
4,1
Pantothensäure (mg)
0,7
1,1
k.A.*
Biotin (μg)
13
20
k.A.*
Magnesium (mg)
129
139
131
Mangan (mg)
3,7
4,5
k.A.*
Eisen (mg)
5,8
4,6
4,2
Zink (mg)
4,5
4,1
k.A.*
Phosphor (mg)
342
391
405
Kupfer (mg)
0,5
0,5
k.A.*

k.A.*: keine Angaben bekannt



Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Als Brei zubereitet wurde Hafer schon früher bei Magen-Darm-Erkrankungen verabreicht. Noch heute wird ihm eine heilende bzw. lindernde Wirkung zugesagt. Grund ist das im Hafer enthaltene Lichenin, ein schleimbildendes Kohlenhydrat, das im Magen-Darm-Trakt seine wohltuende Wirkung zeigt.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


In Form von Haferflocken ist Hafer wohl am Bekanntesten. Er kann aber auch zu Mehlen und Grützen verarbeitet werden, ist Bestandteil von Müsli und Säuglingsnahrung und wird für die Herstellung von Hafermalzkakao eingesetzt.

Mit seinem geringen Glutenanteil eignet sich Hafermehl weniger zum Backen, wird aber vermehrt Broten zugesetzt. Dinkel-Hafer-Brot zum Beispiel kann eine sehr schmackhafte Sorte sein.

Hafer als ganze Korn lässt sich zu leckeren Aufläufen, Suppen, Bratlingen, Klößen oder Risotto verarbeiten.

Würztipp


Besonders gut eignen sich Bohnenkraut, Fenchel, Paprika und Ysop zur Würzung.

Sonstiges


Gingen früher Pferde durch und wurden übermütig, wenn sie viel Hafer gefressen hatten, entschuldigten die Besitzer das mit dem Ausspruch „den sticht der Hafer“. Diese Redewendung ist nicht ganz unberechtigt, denn Hafer enthält das aktivitätssteigernde Dopamin.

 

 

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