Produkte A-Z

 

Bohnenkraut

 

Synonyme: Sommer- und Winterbohnenkraut, Pfeffer-, Wurst-, Wein-, Aalkraut, Gartenquendel,Garten-, Bohnenkraut, Kölle, Saturei, Weinkraut

botanisch: Satureja hortensis (Sommerbohnenkraut), Satureja montana (Winterbohnenkraut)

englisch: savory


Bohnenkraut

 

Das Sommerbohnenkraut ist im östlichen Mittelmeergebiet und im Kaukasus, also rund um das Schwarze Meer heimisch. Das Winterbohnenkraut stammt aus Südeuropa und Nordafrika.

Heute ist es auch in Mittel- und Südeuropa und in Westasien bis nach Indien eingebürgert.

Das Hauptanbaugebiet für Bohnenkraut liegt in Südosteuropa, besonders in Ungarn und Rumänien. Aber auch in Südafrika und Nordamerika wird dieses Küchenkraut kultiviert.

Bohnenkraut lässt sich für den eigenen Bedarf ganz unproblematisch im eigenen Kräutergarten anbauen.

Verfügbarkeit


Die Blätter und jungen Zweige des Sommerbohnenkrauts werden zu Beginn der Blütezeit im Juli geerntet. Die Ernte der Wintervariante kann schon im Frühjahr beginnen und geht bis in den späten Herbst hinein.

Bohnenkraut wird auf dem Markt häufig zusammen mit frischen Buschbohnen angeboten. In vielen Supermärkten wird frisches Bohnenkraut auch in kleinen Pflanztöpfen angeboten. Der größte Teil des Bohnenkrautes kommt jedoch getrocknet in den Handel und ist ganzjährig verfügbar.

Aussehen, Geschmack, Charakteristika


Bohnenkraut gehört botanisch zur Gruppe der Lippenblütler. Das Sommerkraut ist einjährig, die Winterart mehrjährig und immergrün.

Die stark verzweigten Pflanzen werden etwa 30 bis 60 cm hoch und tragen sehr schmale, lanzettförmige Laubblätter.

Die Blätter des Sommerkrauts sind zart und weich, die des winterharten Strauchs sind derber, fester und glänzend. Bohnenkraut blüht in der Zeit von Juli bis Oktober, die Blüten sind zartlila oder weiß.

Es hat einen intensiven pfefferähnlichen Geruch und Geschmack, ist angenehm würzig, leicht harzig und erinnert etwas an Thymian oder Minze, ist aber schärfer.

Inhaltsstoffe


Bohnenkraut enthält 0,3 bis 1,5 % ätherisches Öl. Dies bringt in erster Linie das Aroma des Gewürzes hervor und besteht u.a. aus Carvacrol und Terpinen. Außerdem kommen Flavonoide und Gerbstoffe, besonders Rosmarinsäure, im Bohnenkraut vor.

Qualitätskriterien, optimale Lagerungsbedingungen


Bohnenkraut sollte unmittelbar vor der Blüte geerntet werden, denn dann ist das Aroma der Blätter am stärksten. Wird das frische Kraut in Folie eingeschlagen, kann es im Kühlschrank etwa 5 bis 6 Tage aufbewahrt werden. Es lässt sich auch gut tiefgefrieren.

Zum Trocknen wird Bohnenkraut an einem dunklen, luftigen Ort aufgehängt. Es behält dabei seine Würzkraft. Das getrocknete Kraut wird von den Stängeln abgestreift und sollte, wie bei Trockengewürzen üblich, dunkel und trocken in verschlossenen Gefäßen aufbewahrt werden.

Wie bei den meisten Kräutern und Gewürzen ist es am besten, Sie lagern ganzes Bohnenkraut und zerkleinern es nach Bedarf, weil sich das Aroma des Pulvers schnell verflüchtigt.

Vermutliche gesundheitliche Wirkung


Bohnenkraut gilt als ein appetitanregendes und magenberuhigendes Hausmittel. Es soll die Darmtätigkeit regulieren, Krämpfe lösen und helfen, schwere Speisen besser zu verdauen.

Ein Tee aus diesem Kraut soll bei Erkältungskrankheiten eine heilsame Wirkung erzielen und sogar bei Wespenstiche soll eine Behandlung mit frischem, zerriebenen Bohnenkraut die Schmerzen und Schwellungen lindern.

Verzehrform, Verwendung, Weiterverarbeitung, praktische Zubereitungstipps


Bohnenkraut wird frisch, getrocknet und meist gerebelt, gemahlen oder grob zerkleinert im Handel angeboten. Das gemahlene Gewürz hat allerdings einen Teil seines Aromas einbüßt. Durch Kochen oder Trocknen verliert Bohnenkraut seinen Geschmack nicht, es kann daher stets mitgekocht werden.

Wie sein Name bereits verrät, wird dieses Kraut besonders gerne zum Würzen von Bohnengerichten verwendet. Es wird nicht nur zu frischen Gartenbohnen gegeben, sondern auch zu Dicken Bohnen, weißen Bohnen, Erbsen- und Linsengerichten und anderen Hülsenfrüchten.

Aber auch Gemüsegerichte wie Kohl, Zwiebeln, Tomaten und Paprika können mit Bohnenkraut vorzüglich abgerundet werden. Fein gehackt schmeckt es gut in Suppen und Salaten, besonders in Kartoffel-, Tomaten-, Linsen- und Bohnensalat.

Vorzüglich passt das Kraut zu verschiedenen Fleischgerichten und Soßen. So gibt man dieses Gewürz gerne zu Lamm-, Kaninchen-, Geflügel- und Wildgerichten. Es ist in vielen Gewürzmischungen, besonders zur Herstellung von Wurst, enthalten. Bohnenkraut eignet sich auch zum Würzen von fetten Fisch, wie Makrele und Aal, was ihm auch den Namen "Aalkraut" einbrachte.

Pfeffer kann teilweise durch Bohnenkraut ersetzt werden. Besonders Personen mit einem empfindlichen Magen sollten dies ausprobieren, weil es bekömmlicher ist.

Würztipp


Bohnenkraut lässt sich gut mit Fenchel, Rosmarin, Thymian, Knoblauch und Basilikum kombinieren. Es passt auch zu Lorbeer, Majoran, Oregano, Salbei, Petersilie, Lavendel und Minze.

Verwenden Sie es immer sparsam, denn mit dem durchdringenden Aroma kann man das Essen leicht überwürzen. Am besten ist es, das Kraut etwa 10 Minuten vor Ende der Garzeit zu den Gerichten zu geben und grobe Stücke vor dem Servieren wieder zu entfernen. Hierfür eignet sich beispielsweise ein Gewürz-Ei.

 

 

_________________________

 

  Dieser Artikel wurde verfasst von

         

 


 

  Mit der Seite www.die-gruene-speisekammer.de bietet die Fritz Terfloth Stiftung Münster Verbrauchern unabhängige und fundierte Informationen zu pflanzlichen Lebensmitteln und deren Gesundheitswirkungen. Sämtliche Texte unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Unter welchen Voraussetzungen sie die Texte verwenden dürfen, erfahren Sie hier.