Obst und Gemüse wird nach der Ernte vor allem verpackt, um eine Wasserabgabe und damit einhergehendes Welken der Produkte zu verhindern. Die Ware wird entweder direkt nach der Ernte oder während der anschließenden Sortierung verpackt.
Weitere Funktionen von Verpackungen
- Verringerung der Abgabe von Wasser (Transpiration)
- Hygienischer Schutz
- Schutz der Waren vor Verlusten
- Schutz vor mechanischen Schädigungen
- Schutz vor äußeren Einflüssen wie Sauerstoff, Licht, Wasser und Wärme
- Schutz vor Aromaverlusten
- Bildung von Einheiten zur Erleichterung von Lagerung und Transport
- Durch Verpackungen können Lebensmittel länger gelagert werden
Verpackungsmaterialien
Als Verpackungsmaterialien haben sich vor allem Kunststofffolien durchgesetzt. Sie sind kostengünstig und weisen vorteilhafte mechanische Eigenschaften auf. Sie sind reisfest, siegel- und schrumpffähig. Weitere positive Eigenschaften sind die Durchsichtigkeit und die begrenzte Gasdurchlässigkeit für Kohlendioxid, Sauerstoff, Stickstoff und Wasserdampf. Papier- oder Plastikschalen, Folienbeutel, Netzbeutel, Zellglas oder Schrumpffolien werden für Kleinverpackungen im Einzelhandel verwendet. Damit sich in Verpackungen kein Kondenswasser bilden kann, sind diese Kleinverpackungen häufig perforiert.
Netzbeutel eigenen sich vor allem für wenig welkempfindliche Produkte. Hierzu gehören u.a. Zwiebeln, Kartoffeln und Rosenkohl. Im Einzelhandel wird Obst und Gemüse allerdings häufig unverpackt angeboten.
Für den Transport von Obst und Gemüse werden Kisten und so genannte Stiegen benutzt. Hierzu kommen vor allem Faltkartons aus Wellpappe, Kunststoffkisten und, heute nur noch selten verwendet, aus Holz. In offenen und geschlossenen Kartons können u.a. Salatgurken, Broccoli, Spargel und Chicoree gut verpackt werden.
Alle verwendeten Verpackungsmaterialen müssen für Lebensmittel geeignet, neu und sauber sein.
Im Haushalt sollten Obst und Gemüse in dünnen Folienbeuteln aufbewahrt werden. Soll Obst oder Gemüse eingefroren werden, sollten dickere Folienbeutel aus Polyethen (PE-Peutel) oder Gefrierdosen verwendet werden.
CAP- Verpackungen
Die Abkürzung CAP steht für Controlled Atmosphere Packaging bzw. Verpackungen mit kontrollierter Atmosphäre. Das heißt, dass eine geschlossene Verpackung mit einer bestimmten Gaszusammensetzung im Innern erzeugt wird. Die Ziele von CA- Verpackungen sind die Verlängerung der Haltbarkeit und die Bewahrung der Qualität von Frischprodukten. Obst und Gemüse besteht aus lebender Zellsubstanz. Stoffwechselvorgänge verbrauchen nach der Ernte weiterhin Sauerstoff und produzieren gleichzeitig Kohlendioxid. Außerdem wird Wasserdampf abgegeben.
Durch den Atmungsvorgang wird außerdem Wärme erzeugt, die zur Nachreifung von Früchten führt und mit Qualitätsverlusten einhergeht.
Um die Atmungsintensität zu verringern, muss die Konzentration von Sauerstoff abgesenkt und die Kohlendioxidkonzentration gleichzeitig erhöht werden.
Vor allem für den Transport in Großgebinden werden CAP-Verpackungen verwendet.
In den USA, Japan und Frankreich werden diese Verpackungen vor allem für Salat verwendet. Die Vorteile von CA- Verpackungen liegen in der längeren Haltbarkeit und einem geringeren Verderb begründet. Außerdem können Lebensmittel so günstiger und umweltschonender transportiert werden, da sie den Transport mit Schiffen und LKW anstelle des Flugzeugs ermöglichen. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Möglichkeit einer Ernte bei höherem Reifegrad und der damit einhergehenden besseren geschmacklichen Qualität.
Ethylenabsorbierende Verpackungen
Ethylen ist ein Wachstumshormon für Pflanzen. Es beschleunigt die Alterung von bestimmten Obst und Gemüsearten. Wenn Ethylen aus der Luft entfernt wird, kann die Haltbarkeit von vielen Obst- und Gemüsearten verlängert werden. Es besteht die Möglichkeit, ethylenvermindernde Mittel in das Verpackungsmaterial einzuarbeiten. In Japan wird diese Methode schon für Äpfel, Broccoli, Erdbeeren, Kiwi, Gurken, Melonen, Mais, Pfirsiche, Sellerie, Spargel, Spinat, Tomaten und Wurzelgemüse angewendet.