engl.: Free radicals
Freie Radikale sind höchst aggressive sauerstoffreiche Verbindungen, die in unserem Organismus bei zahlreichen Stoffwechselprozessen laufend gebildet werden. Auf ihrer Elektronenhülle haben diese Moleküle ungepaarte Elektronen, was sie sehr instabil und reaktionsfreudig macht. Sie verbinden sich mit anderen Substanzen, u.a. mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren und lösen auf diese Weise Oxidationsprozesse mit einer ganzen Reaktionskette aus, die letztlich zur Bildung vieler schädigender Substanzen führt und damit eine Gefahr für körpereigene Verbindungen und Strukturen darstellt.
Durch bestimmte äußere Einflüsse wie vor allem das Rauchen, aber auch UV-Strahlen und bestimmte Umweltchemikalien wird die Bildung freier Radikale begünstigt.
Um die Schäden dieser Radikalen-Angriffe abzuwehren, verfügt unser Körper über zahlreiche Abwehrmechanismen. So gibt es beispielsweise Enzyme, deren Aufgabe die Entgiftung der freien Radikale ist. Ganz besonders wichtig aber sind zum Unschädlichmachen der Radikale die Antioxidantien (z.B. Vitamin E, Vitamin C, beta-Carotin), die wir mit unserer Nahrung aufnehmen.
Meist halten sich die Bildung der freien Radikale auf der einen Seite und ihre „Entsorgung“ auf der anderen Seite einigermaßen die Waage. Es ist aber auch möglich, dass entweder vermehrt Radikale gebildet werden, etwa beim Rauchen oder durch langes Sonnenbaden, oder aber die Menge der zur Verfügung stehenden Antioxidantien gering ist. Wir sprechen dann von „oxidativem Stress“. Dann kommt es in verstärktem Maße zu den beschriebenen Oxidationsprozessen, und in der Folge wird die Entstehung von Krebserkrankungen und Arteriosklerose gefördert und Alterungsprozesse werden beschleunigt.
Eine reichliche Aufnahme verschiedener Antioxidantien mit der Nahrung kann uns wirkungsvoll vor diesem oxidativen Stress schützen und wird heute zu Recht empfohlen. Nach allen bislang vorliegenden Untersuchungen sind die Schutzwirkungen der Antioxidantien am größten, wenn wir viele verschiedene von ihnen aufnehmen und vor allem, wenn wir sie in ihrer natürlichen Form, also mit Nahrungsmitteln, allen voran Obst und Gemüse aufnehmen.